Tomaten aus biologischem Anbau haben mehr Vitamine

Autor: Gute Nachrichten am 22. Februar 2013 

Brasilianische Forscher haben jetzt nachgewiesen, dass Tomaten aus ökologischem Anbau mehr Vitamin C, Zucker und als gesund erwiesene Inhaltsstoffe enthalten, als Tomaten aus konventioneller Produktion. Warum das so ist, schildern die Wissenschaftler in ihrer Studie, die sie im Fachmagazin "PLOS ONE" veröffentlichten.

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Tomaten, die konventionell angebaut werden, werden mit reichlich Kunstdünger behandelt, damit es ihnen nicht an Nährstoffen fehlt. Zur selben Zeit werden sie vorbeugend durch Pestizide gegen jede Form von Angriffen, wie beispielsweise Insekten, Pilze oder andere Feinde geschützt. So wird den Tomaten also viel Arbeit abgenommen.
Tomaten, die hingegen in ökologischer Landwirtschaft angebaut werden, haben es da schon wesentlich schwerer, auch wenn der Boden vor der Aussaat mit Mist, Pflanzenresten und Gülle gedüngt wird, werden sie bei drohenden Pilzinfektionen allerdings nur mit einer Mischung aus Löschkalk und Kupfersulfat behandelt. So haben es die Bio-Tomaten tendenziell mit mehr Stress zu tun.

 

Wie wirkt sich das auf die Tomaten aus?

Aurelice Oliveira von der Universidade Federal do Ceará in Brasilien und ihre Kollegen haben die unterschiedliche Auswirkung auf die Tomaten nun genau untersucht. Die Wissenschaftler haben Proben von einem konventionell bewirtschafteten Feld und einem nahe gelegenen Bio-Acker genommen. Die Proben stammten sowohl von unreifen (grünen Früchten), heranreifenden und reifen, geernteten Früchten. Die Forscher verglichen Gewicht, Größe und Menge der verschiedenen Inhaltsstoffe in den Früchten. Darunter Vitamin C, Zucker, verschiedene Farbstoffe und den Gesamtgehalt der sogenannten sekundären Pflanzenstoffe, die für die gesundheitsfördernde Wirkung der Tomaten verantwortlich gemacht werden.

 

Klein aber oho

Was den Wissenschaftlern sofort auffiel war, dass die Tomaten aus ökologischer Landwirtschaft um 40 Prozent leichter und auch deutlich kleiner waren als die aus konventionellem Anbau. Doch kleiner, bedeutet nicht gleich weniger Power, denn gerade in den Bio-Früchten waren nicht nur bis zu 57 Prozent mehr Vitamin C, sonder auch erhöhte Mengen an Zucker und sekundären Pflanzenstoffen. Hinzukommt, dass bei ihnen bestimmte Enzyme doppelt so hoch wie bei den Tomaten aus konventionellem Anbau waren.

 

Je schwerer die äußeren Bedingungen desto stärker die Bio-Pflanzen

Was den Wissenschaftlern ebenfalls auffiel war, dass viele dieser in Bio-Tomaten angereicherten Inhaltsstoffe in den Zellen schützend gegen den oxidativen Stress – also gegen aggressive Sauerstoffverbindungen, die die DNA und andere Zellbestandteile angreifen und schädigen können –  wirken. Diese Inhaltsstoffe entstehen durch ungünstige Umweltbedingungen wie zu viel Hitze oder UV-Licht, aber auch bei einem Angriff durch Krankheitserreger. Die Wissenschaftler schlussfolgern daraus, dass die Bio-Tomaten eine Anti-Stress-Maschinerie aufgrund der erschwerten Bedingungen, in denen sie aufwachsen, mobilisieren.

Oliveira und ihre Kollegen meinen also, dass es aus Sicht der Verbraucher nicht unbedingt sinnvoll sei, jeglichen Stress von den Tomaten fernzuhalten und lediglich auf möglichst großen Ertrag und maximale Größe zu setzen. Milder bis moderater Stress würde die Qualität einer Frucht demnach verbessern, zumindest, was die Zusammensetzung der Mikronährstoffe angeht. In weiteren Studien wollen die Forscher nun noch genauer den Zusammenhang von oxidativem Stress und der Anreicherung der Inhaltsstoffe untersuchen.

 

Man sieht einmal wieder, die Natur hilft sich eben selbst, man muss sie nur machen lassen. 😉

 

Quelle: scinexx.de

Kategorien: Gesundheit Rubriken: Erde, Pflanzen, Vitamine
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