Studenten bauen eine durch Kolibakterien gespeiste Batterie

Autor: Gute Nachrichten am 26. Juli 2013 

Ein Team von zehn Studenten der Universität in Bielefeld hat eine neuartige Elektrizitätsquelle entdeckt, und zwar das ansteckende Bakterium namens Escherichia coli, im Fachjargon E-Coli genannt. Es zählt bislang zu den häufigsten Erregern von menschlichen Infektionskrankheiten. Jetzt hat aber das Forscherteam ganz andere "Seiten" des Bakteriums entdeckt:

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© iGEM team 2013

Man benützt das Bakterium, um Glukose in Energie zu verwandeln. Die Wissenschaftler sind zuversichtlich, dass die von ihnen entwickelten "bakteriumgetriebenen" Batterien sich als in der Praxis anwendbare erneuerbare Energieform bewähren werden. Sie beteiligen sich mit ihrem Projekt dieses Jahr bei einem vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Boston ausgerichteten Wettbewerb, bei dem es um neuartige Formen der Alternativen Energieerzeugung geht.

Mikrobielle Brennstoffzellen (Microbial fuel cells, kurz MFC`s) arbeiten auf ähnliche Weise wie gewöhnliche Batterien, aber mit einem Unterschied: MFC`s bestehen aus zwei getrennten Einheiten, der Anode und der Kathode, die durch eine teilweise durchlässige Membrane getrennt sind. Ähnlich wie bei Batterien, die heutzutage in Haushalten in Gebrauch sind. Aber im Gegensatz zu unseren handelsüblichen Batterien befinden sich auf der Anodenseite keine Elektrolyte sondern E-Coli-Bakterien. In einem Stoffwechselprozess setzen diese Glukose frei. Dadurch werden Elektronen freigesetzt, die über eine externe Schleife zur Kathode fließen. Über diesen externen Stromkreis können Lampen oder kleine Motoren angetrieben werden. Auf diese Art und Weise können Bakterien zur Stromerzeugung verwendet werden.

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© iGEM team 2013

Torben Meyer, einer der Teammitglieder erklärt, wie zukunftsfähig diese Methode zur Stromerzeugung sein kann: "Es gibt eine immer größere Nachfrage nach alternativen Energiequellen. Die Schonung der fossilen Brennstoffe und der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie haben den Prozess beschleunigt."

Schwermetalle und gefährliche anorganische und organische Stoffe aus denen die Elektrolyte gemacht sind, können durch missbräuchliche Behandlung und Entsorgung von Batterien die Umwelt stark belasten.

Bakterien, die für uns Menschen in Batterien "arbeiten", ein interessanter Gedanke. 🙂

 

Quelle: inhabitat.com

Kategorien: Wissenschaft Rubriken: Alternative Energien
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