Neue Ökosysteme entstehen, denn die Natur passt sich einfach an. Man wollte wissen, wie sich die Windparks auf die Bewohner der Nordsee auswirken. Einer neuen Studie zufolge gelingt es besonders Schalentieren sich den Bedingungen anzupassen. Auch Vögel sind anpassungsfähiger als bisher angenommen.
Untersuchungen haben ergeben, dass Windparks neue Lebensräume für ganze Tiergemeinschaften darstellen. Die einzelnen Bauten, werden von Muscheln besiedelt und auch die Samtkrabbe sowie der Taschenkrebs fühlen sich dort ebenfalls wohl. Das sind zumindest die ersten Ergebnisse ökologischer Untersuchungen in Deutschland von der ersten Offshore-Windpark-Anlage "Alpha Ventus" in der Nordsee. Diese Ergebnisse stellte Anika Beiersdorf vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie vor. Der "Alpha Ventus" Windpark wurde erst 2009 gebaut und ging 2010 in Betrieb. Taucher haben jetzt ein 1000-fach erhöhtes Vorkommen des Taschenkrebses entdeckt.
Umweltschützer sehen die Untersuchungen eher als kritisch an. Sie halten die Studie für sehr einseitig. Dennoch begrüßt man es, dass in den Gebieten der Windparks Naturschutzgebiete eingerichtet wurden. Fischer können dort den Tieren mit den besonders schädlichen Bodenschleppnetzen jedenfalls keinen Schaden zufügen.
Auch um die Vögel machten sich Tierschützer große Sorgen. Man befürchtet, dass die Offshore-Windparks den Vogelzug behindern und gar zur Todesfalle werden könnten. Doch auch das hat sich bislang nicht bestätigt – das Gegenteil ist der Fall. "Drehen sich Rotoren, wichen die Vögel aus", sagte Beiersdorf dazu.
Weiter gab es Positives vom Umweltbundesamt laut einem Bericht von 2008, in dem es primär um die dänischen Windparks "Horns Rev" und "Nysted", zu berichten: "Die Untersuchungen zeigen, dass Vögel Tag und Nacht auf den Windpark reagieren und ihm ausweichen. Direkte Kollisionen wurden nicht beobachtet."
Auch der Betrieb der Anlage, stellt für die Meeressäuger kein großes Problem dar, da die Betriebsgeräusche nur in einer Entfernung von max. 100 Metern zu hören sind. Das Einzige, was ein wenig Sorgen bereitet sei der Bau der Anlagen. Hierbei entsteht eine weitläufige Lärmbelästigung die bis zu 20 Kilometer weit reicht. Die Schweinswale gehen in dieser Zeit dem Lärm aus dem Weg. Das möchte man jedoch zukünftig so gering wie nur irgendwie möglich halten. Erste Vorschläge gibt es z. B. von dem dänischen Unternehmer Kurt Thomsen aus Tranbjerg. Dieser betonte, es gebe bereits ein ausgereiftes Verfahren, die sogenannte Kofferdamm- Methode, dass sein Offshore-Anlagen spezialisiertes Unternehmen bereits erfolgreich anwende. Die Pfähle werden hierbei in einem Stahlrohr mit großem Durchmesser in den Meeresboden gerammt, dadurch wird ein großer Teil des Schalls mit Hilfe der vorhandenen Luft im Stahlrohr nach oben abgeleitet.
Also auch hier können Tierschützer und auch Liebhaber aufatmen. Jetzt ist nur noch zu hoffen, dass die erzeugte Windenergie ihren Weg ins Land findet und die Energiewende vorangeht.
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