Kunstschnee­erzeugung ohne Strom

Autor: Gute Nachrichten am 10. Januar 2014 

Zur Erzeugung von Kunst- oder wie die Fachleute sagen, Maschinenschnee, braucht man drei Dinge: Wasser, tiefe Temperaturen und Druckluft. Um die Druckluft zu erzeugen, benötigt man Energie, in diesem Fall elektrischen Strom.

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Herkömmliche Schneilanzen in Bretton Woods im US-Bundesstaat New Hampshire im Einsatz.
© MWV Chamber of Commerce / flickr.com

Die Naturschützer haben zwar ihre Einwände in den letzten Jahren immer weiter zurückgenommen, dass die Kunstschneeerzeugung die Natur zu stark belasten würde, aber der Nachteil des hohen Energieverbrauchs ist zu Recht bis heute nicht vom Tisch zu wischen.

Neben den seit Jahrzehnten bekannten Schneekanonen, sieht man seit Jahren immer häufiger die so genannten Schneilanzen. Sie ähneln Fahnenmasten, die am Rande der Pisten stehen und am oberen Ende eine Biegung aufweisen, die in Richtung Piste zeigt. Die Schweizer Firma Bächler Top Track AG hat in Zusammenarbeit mit dem Institut für Thermo- und Fluid-Engineering der Fachhochschule Nordwestschweiz und mit Förderung der Kommission für Technik und Innovation schon vor längerem eine Schneilanze namens "Nessy" entwickelt, die 80 Prozent weniger Druckluft braucht, einen bis zu zwei Grad Celsius früheren Schneibeginn erlaubt und fünf Mal weniger Lärm produziert als herkömmliche Schneekanonen.

Jetzt setzt man mit "Nessy Zero E" noch eines oben drauf. Man wird mit dieser Schneilanze ganz ohne Strom auskommen, da die Druckluft nicht mehr mit Kompressoren, sondern nur über den vorhandenen Wasserdruck erzeugt wird. Solange genügend Wasserdruck vorhanden ist, das Wasser zu Beschneiung also von einem Speichersee kommt, der oben am Berg ist, braucht man keine elektrische Energie zur Drucklufterzeugung. In Feldversuchen wurde das System bereits erfolgreich getestet und zur Serienreife gebracht.

In Anlehnung an einen bekannten Werbespot kann man hier fragen: "Wer hat`s erfunden?" Antwort: "Die Schweizer." Ein Schneeerzeugungssystem, das Energie spart, bei Schneemangel die Grasnarbe auf dem Almwiesen schont und den Wasserkreislauf nicht beeinflusst, da der Kunstschnee im Frühjahr wegtaut und das zurück gehaltene Wasser an die Natur zurückgibt, da kann selbst der Naturfreund ohne schlechtes Gewissen die Hänge und Pisten befahren.

 

Quelle: slf.ch

Kategorien: Umwelt Rubriken: Wasser
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