Der kleine Jhon ist ein richtiges Energiebündel und irgendwie schafft er es, jedem, der ein bisschen Zeit mit ihm verbringt, ein glückliches und entspanntes Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Ende 2012 wurden Sozialarbeiter der lokalen Organisation Proyecto Horizonte am Stadtrand von Cochabamba, Bolivien, auf ihn aufmerksam. Der 5-Jährige wurde geboren mit dem Apert-Syndrom: er ist geistig behindert und seine Finger und Zehen sind zusammengewachsen.
Das Team von Proyecto Horizonte setzte daraufhin alle Hebel in Bewegung, um John und seiner Familie zu helfen: Der Chirurg Dr. Ramiro erklärte sich bereit, die acht Operationen ehrenamtlich durchzuführen, die Organisation Vicente Cañas, die Kosten der Physiotherapie zu übernehmen und in einer spontanen Spendenkampagne unter Freiwilligen und deren Angehörigen kam genügend Geld zusammen, um die OP-Raum-Miete und Personal sowie Medikamente, Röntgenaufnahmen und Laboruntersuchungen zu decken.
Für seine Familie, die nach jahrelanger Hilfesuche bei Krankenhäusern und öffentlichen Einrichtungen schon die Hoffnung aufgegeben hatte, war diese uneingeschränkte Solidarität von verschiedenen Seiten eine überwältigende Wendung mit der sie nicht gerechnet hatten. Seine Mutter war anfangs zwar noch ziemlich verunsichert im Umgang mit den Ärzten und Krankenschwestern, aber inzwischen begleitet sie Jhon routiniert alleine zu allen Terminen.
Jhon hat jetzt alle acht Operationen gut überstanden, seine zehn Finger wurden erfolgreich getrennt und er geht zur Physiotherapie und in den Kindergarten. Bei seinem letzten Besuch bei uns trug er seine Schuluniform, er ist gewachsen und hat einen Sprung in seiner sprachlichen und sozialen Entwicklung gemacht. Es ist mehr als deutlich, wie stolz und gluecklich er mit seinen Fingern ist!
Hier ist ein Video von Jhon und seiner Mutter nach der sechsten Operation:
Autor: Nicola Pauli
Quelle: proyectohorizonte.org