Mexiko ist bis 2024 frei von Genmais und Glyphosat

Autor: Gute Nachrichten am 30. April 2021 

Die mexikanische Regierung unter ihrem Präsidenten López Obrador hat per Erlass verkündet, dass die Anwendung von glyphosathaltigen Pestiziden bis 2024 auslaufen soll. Zusätzlich soll verboten werden, gentechnisch veränderten Mais anzubauen oder in Lebensmitteln zu verwenden. Der zeitliche Rahmen wurde bis zum 31. Januar 2024 festgelegt.

Mexikaner mit Strohhut, von hinten fotografiert, steht mitten in einem dichtbewachsenen Maisfeld
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Maisfelder in Mexiko: Ab 2024 kein Genmais und kein Glyphosat mehr

Mit diesem Erlass wird die Regierung von Mexiko konkret. Man verbietet Behörden glyphosathaltige Pestizide zu kaufen oder einzusetzen. Gleichzeitig werden diese Behörden verpflichtet, sich nach alternativen Mitteln umzusehen und diese einzusetzen. Bei den genannten Behörden handelt es sich unter anderem um das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium, sowie der Nationale Rat für Wissenschaft und Technologie. Bis Mitte März 2023 schafft man die gesetzlichen Rahmenbedingungen, um Glyphosat bis Ende Januar 2024 komplett zu verbieten. Es gibt dann keine Übergangsfristen und Ausnahmeregelungen mehr.

Der 31. Januar 2024 bedeutet auch das Ende für gentechnisch veränderten Mais. Genehmigungen für den Anbau und den Verzehr werden widerrufen und der Import wird verboten. Diese Maßnahmen haben folgende Gründe: Die Ernährung der Bevölkerung zu sichern, den einheimischem Mais zu schützen, sowie die bäuerlichen Strukturen und die Gesundheit der Mexikaner zu erhalten. Man muss in dem Zusammenhang wissen, dass die Maispflanze aus Mexiko stammt. Es ist also nicht verwunderlich, dass es in Mexiko eine große Vielfalt an traditionellen Maissorten gibt.

Grundlage des Erlasses ist das Prinzip der Vorsorge und die UN-Konvention über biologische Vielfalt und das damit verbundene Protokoll von Cartagena/Kolumbien vom 11. März 2003 über biologische Sicherheit.

Die Maßnahmen der Regierung lassen vor allen Dingen die Bio-Bauern landauf landab jubilieren. Die Nachrichten-Agentur Reuters zitiert Homera Blas, den Vorsitzenden des Verbandes der mexikanischen Bio-Erzeuger, der von „einem großen Sieg“ sprach. Natürlich gibt es auch kritische Gegenstimmen. An vorderster Stelle sei hier Laura Tamayo genannt, die die mexikanischen Bauern als benachteiligt gegen die Bauern in den USA sieht. Wenn man aber weiß, dass Frau Tamayo die regionale Leiterin des Bayer-Konzerns in Mexiko ist, wundert einen das nicht. Wer stellt Glyphosat her? Monsanto. Und wem gehört Monsanto? Bayer.

Mögen nach Mexikos Entschluss noch viele weitere Länder diesem Beispiel für den Erhalt gesunder Böden, zurück zu natürlichem Anbau, folgen.

 

 

Quelle: keine-gentechnik.de

Kategorien: Umwelt Rubriken: Erde, Pflanzen

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