USA: Die Rück­kehr der Papa­geien­taucher nach Maine

Autor: Gute Nachrichten am 25. Januar 2018 

Papageientaucher sehen für unseren Geschmack drollig aus. Ihr lustiges Gesicht lässt sie aussehen wie einen Clown. Ihr Watschelgang und ihr Körper, der an einen Knödel erinnert, tun ein Übriges. Kein Wunder, dass Jahr für Jahr im Sommer Touristen an die Atlantikküste von Main kommen, um die lustigen Gesellen mit Fährbooten auf Ihren  felsigen Inseln zu besuchen und zu beobachten.

Ein hübscher Papageientaucher auf einem Felsvorsprung
Photo by David Klaasen on Unsplash

Ihr putziges Aussehen und ihr etwas unbeholfener Gang täuschen etwas darüber hinweg, dass  sie hervorragende Schwimmer und Taucher sind, die bis zu 60 Meter tief unter Wasser jagen können. Papageientaucher kommen jedes Jahr zum Brüten auf Ihre Heimatinsel zurück und sind sehr oft ihrem Partner über Jahr hinweg treu.

Papageientaucher wurden in den USA nahezu ausgerottet, denn ihre Eier waren als Nahrungsmittel sehr begeht. Das letzte überlebende Pärchen hat im Jahr 1901 Zuflucht auf der Insel Matinicus Rock vor der Küste Maine's gesucht.

Die entscheidende Wende für die Papageientaucher kam 1969 in der Person von Stephen Kress, einem Biologen und Vogelliebhaber. Er hatte einen Lehrauftrag im Hog Island Audubon Camp an der Küste von Maine. Dort erfuhr er, wie häufig früher Papageientaucher in Main zu sehen waren und dass in den letzten Jahrzehnten lediglich ein paar Pärchen zu sehen waren. Instinktiv begriff Kress, dass man diesen Zustand ändern müsse. Er lebte zuvor in Ost-Kanada, wo es die weltweit größten Vorkommen  von Papageientauchern gibt. Er und ein paar Helfer setzten sich zum Ziel, die lustigen Gesellen wieder in Maine anzusiedeln. Er wollte die Vögel zum Teil aus Kanada nach Maine bringen, um sie dort wieder heimisch werden zu lassen. Fachleute rieten davon ab und argumentierten, dass die Vögel wieder in ihre alte Heimat nach Kanada zurückkehren würden.

Eine größere Gruppe von Papageientauchern, die sich um einen grünen Felsen ansammeln.
Photo by M. Zonderling on Unsplash

Ab 1973 begann Kress einen Jahre langen, mühsamen Kampf, um die Vögel in Maine wieder anzusiedeln. Er und seine Mitstreiter holten ein halbes Dutzend, zwei Wochen alte Papageientaucher von Neufundland/Kanada auf die Insel Eastern Egg Rock, fünf Kilometer vor der Küste, wo früher viele hundert Vögel heimisch waren. Sie ernährten sie von Hand und wurden so ihre Ersatzeltern. Am Sommerende waren sie groß und kräftig genug und einer nach dem anderen sprang ins Meer und konnte sich selbständig ernähren. Kress hatte die stille Hoffnung, dass das eine oder andere Paar in einigen Jahren zurückkehren würde. Und tatsächlich sah Kress im Juli 1981 einen Papageientaucher, der einen Fisch  im Schnabel trug, landete und kurz danach mit leerem Schnabel wieder wegflog. Das war für ihn das Zeichen, dass die Neuansiedlung beginnen könnte. Er sollte sich nicht täuschen: Mittlerweile sind die Papageientaucher einer der großen Sommerattraktionen für tausende Touristen in Maine.

Kress und sein Kollegen sollten Recht behalten, trotz Zweifel von Experten, trotz der feindlichen Seeschwalben, die gerne die Eier der Papageientaucher fressen. Die Papageientaucher haben sich mit behutsamer menschlicher Hilfe ihre alten, angestammten Brutplätze zurück erobert.

 

Quelle: bangordailynews.com
Herzlichen Dank für den Tipp, lieber Chris! 😉

Kategorien: Erfolgsgeschichten Rubriken: Hilfe, Liebe, Tiere
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