Der Sinn des Lebens ist glücklich sein, so glaubt der Dalai Lama. Eine schwere Kunst und doch so erstrebenswert und weit verbreitet. Denn je älter Menschen werden, desto eher streben sie nach diesem Wunsch und machen sich ihn zum Lebensziel. Leider kommen viele nie an diesem Ziel an, weil sie viel zu sehr der Meinung sind, bestimmte äußere Umstände zu brauchen, um glücklich zu sein. Natürlich sind gewisse Umstände hilfreich, um glücklich zu sein, aber alles, was wir im Außen suchen, um Erfüllung zu finden ist vergänglich – und somit auch das Glück, das wir damit verbinden.
All unsere äußeren Verlangen, das Suchen im Außen nach Glück, rühren meist daher, dass wir uns selbst nicht geben, was wir brauchen. Wir fühlen uns nie gut genug, nie schön genug. Wir fühlen uns unzulänglich, wertlos. Nicht dauerhaft, aber doch immer wieder. Wir fühlen Mangel in uns und unserem Leben und sind deswegen unzufrieden und unglücklich. Aufgrund dieses Mangels wollen wir Anerkennung, Bestätigung, Macht und Erfolg. Wir wollen den Mangel in uns aufheben, kompensieren, füllen. Wir wollen das, was andere haben und sein, wie andere sind, dann wären wir glücklich, dann wären wir ganz, so glauben wir und definieren daraus unser Ziel, das wir als Sinn des Lebens sehen.
Aber das ist ein Irrtum.
Wenn Besitz und Macht der Sinn des Lebens wären, wie erklärst du dir den Umstand, dass du nichts davon mitnehmen kannst, wenn deine Lebensreise zu Ende ist? Wenn Reichtum und Luxus das Ziel im Leben wären, wie erklärst du dir die Aussagen von Hunderten von alten Menschen, die dir den Rat ans Herz legen, so zu leben, dass du nichts bereust oder dir selbst treu zu bleiben, weil das das Geheimnis eines erfüllten Lebens ist?
Wie erklärst du dir die Tatsache, dass Menschen in den ärmsten Ländern oft glücklicher sind als wir hier? Auch Steve Jobs, ein sehr weiser Mann, hat in seinen letzten Stunden vor dem Tod erkannt, dass Geld nicht glücklich macht: „In den Augen der Menschen gilt mein gesamtes Leben als eine Verkörperung des Erfolgs. Jedoch abgesehen von meiner Arbeit, habe ich wenig Freude in meinem Leben.(…) In diesem Augenblick, wo ich in einem Krankenbett liege und auf mein ganzes Leben zurückblicke, verstehe ich, dass all die Anerkennung und all der Reichtum, worauf ich so stolz war, an Wert verloren haben vor dem Gesicht des kommenden Todes.(…) Den Reichtum, den ich angehäuft habe, kann ich jetzt nicht mitnehmen. Was ich jetzt noch mitnehmen kann, sind Erinnerungen, die auf Liebe basieren und mit Liebe erschaffen worden sind. Dein Reichtum – das ist die Liebe zu deiner Familie, das ist die Liebe zu deiner Frau und deinem Mann, das ist die Liebe zu deinen Nächsten. Passt auf euch auf und sorgt euch um die anderen.“
Was dich auf Dauer glücklich machen kann, findest du nur in dir.
Dazu musst du dich auf die Reise begeben. Auf die Reise zu dir selbst und einem Leben in Harmonie mit dir. Und Harmonie heißt Liebe. Daher ist Liebe der Weg zum Glücklich-sein. Die Liebe zu anderen, aber in erster Linie die Liebe zu dir selbst, weil du erst in dir tragen musst, was du anderen geben möchtest. Wenn du dich selbst liebst - und damit meine ich nicht eine überhebliche Selbstlieben – sondern dich zu akzeptieren und anzunehmen, liebevoll mit dir umzugehen, mit deinen Fehlern und Schwächen und dich in deinen Fähigkeiten und Stärken zu festigen sowie deinen Bedürfnissen und Sehnsüchten zu folgen, dann sorgst du gut für dich.
Dann lebt die Liebe in dir und wird dich durchs Leben führen. Du wirst anderen in Liebe begegnen, weil du Liebe in dir trägst. Du wirst andere Menschen bereichern, du wirst andere Menschen beschenken und wertvolle Momente und Begegnungen erleben. Du wirst in Fülle zurückbekommen, was du gibst.
Du wirst dankbar sein für das, was du hast und wie du lebst.
Du wirst erfüllt sein von Glück, weil du Reichtum im Herzen hast.
Zumindest ist das meine Erfahrung. Das bedeutet Glück für mich.
Was ist Glück für dich?
(Bettina, Bloggerin von bettinahielscher.de)