Was passiert eigentlich mit ausgedienten Kletterseilen, die nicht mehr genügend Sicherheit bieten? Ganz einfach, sie landen irgendwo im Keller oder gar im Müll. Bettina Junkersdorf, Gründerin des Start-ups New Seed, hat sich jedoch eine geniale Idee einfallen lassen, wie man aus alten Kletterseilen wieder brauchbare Gegenstände made in Germany für Kletterbegeisterte und Freunde der Umwelt und des Upcyclings herstellt.
New Seed sorgt dafür, dass aus alten Seilen rohstoffschonende, umweltbewusste und langlebige Unikate wie Gürtel, Schlüsselanhänger und Chalkbags werden. In ganz Deutschland sind gekennzeichnete Sammelstationen verteilt, bei der die ausgedienten Kletterseile entsorgt werden können. Von dort gehen die gebrauchten Sicherungsseile direkt in eine professionelle Wäscherei in Nürnberg. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung für Menschen mit Handicap, die die alten Seile gründlich reinigen und bis zur Weiterverarbeitung vorbereiten. Einige der Schlüsselanhänger werden ebenfalls in der Behindertenwerkstätte gefärbt, geknotet und geflochten. Alle Partner von New Seed, darunter auch die Näherei, sind allesamt regional vertreten. angesiedelt. Laut den Machern von New Seed, bringt die aufwendige Verarbeitung in höchster Qualität schicke und robuste Upcycling-Produkte hervor, die verglichen mit Neuprodukten weniger CO2 verbrauchen und Rohstoffe schonen.
New Seed hat bereits einige Kletter- und Boulderhallen in ganz Deutschland als Reycling-Partner gefunden. Dort sind erkennbare und ebenfalls von der Gründerin selbst recycelte Ölfässer aufgestellt worden, in die man die ausgedienten Sicherungsseile einwerfen kann. Von den dortigen Recyclingstationen werden die Kletterseile an die entsprechenden Einrichtungen transportiert, die die alten Stücke zu neuen Produkten upcyceln. Auf der Homepage des Start-ups sind alle Sammelstellen auf einer Landkarte leicht zu finden.
Die Upcycling-Produkte sind im Onlineshop von newseed.de erhältlich, aber auch in den Kletterhallen. Direkt bei den Ölfässern sollen kleine Stände aufgebaut werden. So kann man als umweltbewusster Entsorger gleich sehen, was für hochwertige Produkte aus den alten Seilen gemacht werden. Bisher findet man im Sortiment Gürtel, Chalkbags (Magnesiasack, Magnesiabeutel), Armbänder und Schlüsselanhänger – weitere produzierbare und außergewöhnliche Produkte aus gebrauchten Sportmaterialien sind in Planung.
Der Onlineshop soll zukünftig sogar noch um weitere Upcycling-Produkte anderer Hersteller erweitert werden, welche dieselbe Begeisterung der Umwelt zuliebe teilen, wie Junkersdorf.
Ziel von New Seed ist es, alte Kletterseile zu upcyceln und feste Kreisläufe zu schaffen. So viel Müll wie möglich soll somit im Kletter- und Outdoorsportbereich vermieden werden. Gerade beim Bergsport, wo man der Natur extrem nahe ist, landen Gebrauchsgegenstände leider oftmals viel zu schnell in der Tonne oder in irgendeinem Eck, wo sie lange Zeit liegen, bis sie letztlich doch im Müll landen. Das Start-up bietet die Möglichkeit, dem ausgedienten Equipment die letzte Ehre zu erweisen und mit gutem Gewissen zu entsorgen, um daraus neue praktische Produkte fair und nachhaltig entstehen zu lassen. Die umweltbewusste und sportbegeisterte Gründerin Bettina Junkersdorf (34) sagte gegenüber OVB online: „Ich bilde mir nicht ein, die Welt retten oder auch nur besser machen zu können. Ich will sie nur nicht schlechter machen.“
Wenn auch ihr die Idee toll findet und selbst begeisterte Kletterfreunde seid, denen die Natur, unser Zuhause, am Herzen liegt, dann verbreitet die Info, damit noch mehr Recycling-Partner gefunden werden, die sich an diesem ökologischen Projekt beteiligen wollen.
Alle weiteren Infos findet ihr unter newseed.de.
Quellen: