CO2-Emissionen, Atomkraftwerke, Artensterben, Wasserverschmutzung, – Die Liste der schier unüberwindbaren Probleme unserer modernen Gesellschaft ist lang. Beim Betrachten der markantesten Schwierigkeiten haben viele das Gefühl von Machtlosigkeit. Wie soll man gegen diese riesigen Problematiken als Einzelner ankämpfen? Die Antwort ist einfach: Indem jeder Haushalt zunächst bei sich anfängt. Jeder noch so kleine Beitrag in die richtige Richtung ist wertvoller als viele ahnen. Wer sich aktiv für Umweltschutz einsetzen will, gestaltet sein Zuhause ökologisch sinnvoll.
Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin und Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes zeigen in einer aktuellen Studie, wie sich das Umweltempfinden der Deutschen verändert hat. Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, sind knapp zwei Dritteln der Befragten davon überzeugt, dass Umwelt- und Klimaschutz "zur Bewältigung von Zukunftsaufgaben" wichtig sind. Im Vergleich zu 2012 ist die Zahl von 40 auf 63 Prozent gestiegen. Lösungen um Umweltschutz zu leben, gibt es reichlich. Mit nachhaltigem Wohnen lässt sich bereits viel erreichen. Der folgende Ratgeber dient als Orientierung um im Alltag nachhaltig zu handeln. Vom Wasserverbrauch über den Möbelkauf bis hin zu Elektrogeräten reicht die Palette der Möglichkeiten, um sich aktiv für Klima- und Umweltschutz einzusetzen.
Wasser ist in Europa ein selbstverständliches Gut. Doch in vielen anderen Ländern ist das nicht so. Dort muss man für einen Liter Wasser große Strecken zurücklegen oder es gibt gar kein Trinkwasser. Deshalb: Auch wenn Wasser hier aus dem Hahn kommt und stets in scheinbar unbegrenzten Mengen zur Verfügung steht, muss mit der lebensnotwendigen Ressource überaus sparsam umgegangen werden. Leider ist genau das in vielen Haushalten nicht der Fall. Es wird viel zu lange geduscht, der Wasserhahn wird laufen gelassen, obwohl man sich gerade die Zähne putzt und das Auto wird von Hand gewaschen. Alle diese Angewohnheiten schaden der Umwelt massiv. Wir haben einige Beispiele mit Lösungen aufgeführt:
Problem | Lösung |
Beim Toilettengang wird oft extrem viel Wasser verschwendet | Den Sparknopf nutzen und den Wasserdurchfluss eindämmen |
Wasser läuft beim Einseifen in der Dusche weiter | Wasser währenddessen abstellen! |
Das Geschirr wird von Hand gewaschen | Besser eine Spülmaschine mit sehr geringem Wasserverbrauch nutzen. Diese sollte aber immer voll sein |
Autos werden Zuhause von Hand gewaschen. Das kostet zu viel Wasser und das Abwasser sickert ins Grundwasser, das Erdreich wird verschmutzt. | Autos immer in der Waschanlage waschen. Dort wird nur so viel Wasser eingesetzt, wie benötigt wird, das Abwasser wird aufbereitet |
Doch bei diesen Beispielen nimmt das Wassersparen längst kein Ende. Auch beim Einkaufen spielt der Wasserverbrauch eine zentrale Rolle. Beispielsweise sind Baumwolle und Kaffee extrem wasseraufwändig. Hierbei kann man als Verbraucher aktiv gegen Wasserverschwendung steuern, in dem man Bio-Produkte kauft. Denn beim Anbau von biologischer Baumwolle und Bio-Kaffee ist der Wassereinsatz in der Regel viel geringer als beim herkömmlichen Anbau.
Die Möbelindustrie verursacht teilweise massive Umweltverschmutzung. Nicht nur die Rodung von kostbarem Regenwald schadet dem Ökosystem dauerhaft. Auch der Einsatz von Schadstoffen, emissionsintensiven Produktionen und eine fehlende Recyclingfähigkeit wirken sich negativ aus. Wer bewusst einkauft, fördert die ökologische Möbelbranche und prägt die Entwicklung des Möbelmarkts. Besonders empfehlenswert sind Möbel, dessen Hersteller sowohl Herkunft und Art der Rohstoffe offen legen, als auch den ökologischen Fußabdruck. Besonders sinnvoll ist die Investition in Möbel, die aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt sind. In Sachen Schadstoffemissionen, Nachhaltigkeit und gesundheitliche Unbedenklichkeit gibt es einige Gütesiegel, die das Entscheiden erleichtern. Drei der aussagekräftigsten Siegel:
Beim Kauf von Holzmöbeln, sollte ausschließlich auf Produkte zurückgegriffen werden, dessen Holz FSC zertifiziert ist. FCS steht für Forest Stewardship Council. Gegründet von Umweltorganisationen wie dem WWF, der Holzindustrie und einheimischen Waldeigentümern sowie Völkern steht FSC für ein international gültiges System zur Zertifizierung einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Waldwirtschaft. Drei maßgebliche Prinzipien werden im Rahmen des FCS-Standards geregelt. Zum einen geht es um den Schutz von bedrohten Tier- und Pflanzenarten, zum anderen um die Erhaltung der ökologischen Waldfunktion. Außerdem trägt man beim Kauf von FSC-zertifizierten Produkten zur Sicherung von Rechten der Ureinwohner und Arbeitnehmer bei. Unter naturloft.de, einem Onlineshop für Landhausmöbel mit FSC-Siegel, wurden die Ziele des Forest Stewardship Councils klar formuliert: "Durch die Zertifizierung wird gewährleistet, dass kein Raubbau an den Wäldern betrieben wird und die Artenvielfalt erhalten bleibt. FSC® wurde gegründet, um eine ökologisch angepasste, sozial förderliche
Bewirtschaftung der Wälder dieser Welt zu fördern. Gewährleistet werden soll, dass die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne zukünftige Generationen zu gefährden. Sowohl der lokalen Bevölkerung als auch der Gesellschaft insgesamt hilft die Waldbewirtschaftung nach FSC®-Standards, an deren langfristigen Nutzen teilzuhaben."
Beim Goldenen M handelt es sich um ein Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde, kurz DGM. Bevor Möbel das Goldene M erhalten, werden sie in den Bereichen Festigkeit, Sicherheit, Funktionsfähigkeit, Schadstoffgehalt, Verarbeitung und Stabilität geprüft. Im Rahmen der Schadstoffprüfung untersuchen Experten die verwendeten Rohstoffe unter anderem auf Schwermetalle, Restlösemittel, Formaldehyd und FCKW. Biozide Holzschutzmittel dürfen als vorbeugende Maßnahmen nicht verwendet werden. Auch Azofarbstoffe sind nicht erlaubt. Das Besondere: Die erlaubten Schadstoff-Höchstmengen sind geringer als beim Bundesministerium für Gesundheit.
Der Blaue Engel ist aus allen Bereichen der Produktion bekannt. Egal ob Druckerpapier oder Matratzen, Elektrogeräte oder Möbel – Der Blaue Engel steht für Schadstofffreiheit und Ressourcenschutz. In welchen Lebensbereichen der Blaue Engel den Produkteinkauf vereinfacht, wird im folgenden Video verdeutlicht.
Mit dem Kauf sparsamer Elektrogeräte kann man nicht nur seine Stromrechnung reduzieren, sondern auch die Umwelt schonen. Das EU-Energielabel für Elektrogeräte sorgt dafür, dass Verbraucher umweltfreundliche Geräte von Stromfressern unterscheiden können. Hersteller sind seit der Einführung des Labels bestrebt ihre Produkte zu optimieren und effizienter zu machen. Auf dem Onlineportal des Umweltbundesamtes heißt es: "Die EU-Energieverbrauchs-Kennzeichnung - auch EU-Label oder Energieetikett genannt - hat seit ihrer Einführung im Jahre 1998 dazu beigetragen, die Energieeffizienz der gekennzeichneten Geräte wesentlich zu steigern. Der durchschnittliche Energieverbrauch der gekennzeichneten Geräte konnte von 2005 bis 2010 um 9 % (GfK Studie Energieverbrauch von Elektrogroßgeräten) gesenkt werden." Mittlerweile avancierte die Energieeffizienzklasse A zum Standard und ist nicht mehr Maß aller Dinge. Geräte mit A+, A++ und A+++ sind empfehlenswert.