Seit vielen Jahren arbeitet der Erfinder Fritz Mondl aus Niederösterreich an der Entwicklung einer Stromboje, die die Wasserkraft nutzt, um daraus Strom zu erzeugen. Jetzt nach zwölf Jahren Auf und Ab in der Entwicklung und einem Genehmigungsmarathon bei den Behörden ist die Serienreife erreicht und die Erlaubnis seitens der Behörden vorhanden.
Mondl setzt vorerst neun Bojen, die den Namen "Aqua Libre" tragen in die Donau ein. Das Arbeitsprinzip der Bojen ist so einfach wie genial: Die Bojen funktionieren wie ein Windrad – nur unter Wasser. Der Rotor dieses Kleinkraftwerks wird durch die Flussströmung angetrieben. Die Strömung, also die kinetische Energie des Wassers von frei fließenden Flüssen, gibt es 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr, ob nun Hochwasser oder Niedrigwasser herrscht.
Die erste Boje mit einem Rotor mit 150 cm Durchmesser sitzt seit Dezember 2006 in der Donau, und zwar in der Wachau. Seitdem wurde viel geforscht und verbessert, was die Leistungsoptimierung und die Herstellungsmethoden anbelangt. Die Boje Nummer zwei wurde im Herbst 2009 in die Donau eingesetzt und diese hat zwei extreme Hochwasserlagen glänzend überstanden. Rotor, Diffusor, Verankerung und die Elektronik wurden seit dieser Zeit optimiert. Am 11. Oktober 2011 hat die Strom-Boje 2 bei einer Fließgeschwindigkeit von 3 m/sec einen Weltrekord für Freistromturbinen aufgestellt. Dabei wurden 15,8 kW pro Quadratmeter Rotorfläche erzeugt.
Aqua Libre stellt mittlerweile Strom-Bojen her, die über einen Rotor mit einer Größe von 250 cm verfügen und damit eine Nennleistung von 70 kW erreichen. Diese Abmessung ist vor allen Dingen für größere Flüsse mit einem entsprechenden Tiefgang geeignet. Damit können etwa 70 Haushalte mit Strom versorgt werden.
Jetzt werden vom Arbeitskreis der Wachauer Gemeinden fünf Bojen in der Donau installiert. Der Niederösterreichische Energieversorger EVN will ebenfalls vier Bojen in der Nähe der Ortschaft Spitz einsetzen. Mittlerweile gibt es Anfragen aus ganz Europa.
Das Ziel in Niederösterreich, so sagt jedenfalls die dortige Landesregierung, sollte sein, mit der entsprechenden Anzahl an Bojen, die komplette Wachau, eines der großen Weinanbaugebiete in Österreich energieautark zu machen.
Alle weiteren Infos zum Thema findet ihr unter www.aqualibre.at.
Quellen:
Herzlichen Dank für den Tipp, lieber Gerhard! 🙂