Der US-amerikanische Halbleiterhersteller Intel aus Santa Clara in Kalifornien ist vor allen Dingen bekannt als Hersteller von Mikrochips für Computer. In Chips werden viele selten vorkommende Rohstoffe wie Gold, Tantal, Wolfram und Zinn verarbeitet. Diese Produkte werden sehr häufig in Zentralafrika gefördert. Zu Zentralafrika zählen Staaten wie Ruanda, Burundi, der Tschad oder auch die Demokratische Republik Kongo. Durch den Kauf der Produkte aus solchen Krisenländern finanziert Intel indirekt die zahlreichen Bürgerkriegsparteien vor Ort. Deshalb arbeitet der kalifornische Hersteller seit 2006 daran, dass das für den Kauf der Rohstoffe gezahlte Geld nicht in falsche Hände gelangt. In zwei Jahren will Intel dieses Ziel erreicht haben, wie Konzernchef Brian Krzanich Anfang dieses Jahr bekannt gab.
Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es für US-Unternehmen eine Auflage, namens "DRC conflict-free", die beim Kauf von Rohstoffen erfüllt sein muss. "DRC" ist die Abkürzung für Demokratische Republik Kongo. Seit 2010 müssen US-Firmen bei der US-Kontrollbehörde SEC nachweisen, dass die Lieferkette und der Weg der Zahlungen offen gelegt werden, damit das Kapital nicht in falsche Hände kommt.
Eine stichhaltige Überprüfung der Lieferwege wird in den Hüttenwerken vor Ort durchgeführt, in denen die Mineralstoffe zur Verschiffung aufbereitet werden. Bisher hat Intel 88 Hüttenwerke in 21 Ländern überprüft und als konflikt-frei zertifiziert.
Intel ist einer der ersten Elektronikunternehmen in den USA, das diesen Weg beschreitet. Apple hat verlauten lassen, es ähnlich zu tun, konnte aber bisher keinen Zeitplan nennen.
Offensichtlich beginnt hier ein Umdenken bei den großen Konzernen der Elektronikbranche. Es geht nicht nur mehr darum, wer die billigsten Rohstoffe liefert, sondern die Frage wer steckt hinter den Lieferanten und bei wem landet das Geld aus den bezahlten Rechnungen, ist entscheidend.
Quelle: golem.de
Herzlichen Dank für den Tipp, lieber Robert! 🙂