Ruth G. Saavedra ist die Start-up-Gründerin der Firma Sobre La Roca in Cochabamba, Bolivien. In ihrer Firma werden Solarherde produziert und beim Verkauf der Geräte wird sie von der Stiftung Cedesol unterstützt, die von ihrem Mann, David Whitfield, geführt wird. Die Herde funktionieren verblüffend einfach, denn sie bringen die in Bolivien sehr intensive Sonnenwärme auf Temperaturen, die es erlauben, die Speisen, die sich im Herd befinden, auf sanfte Weise zu garen.
Frau Saaverda sagt gegenüber der Hans Böckler Stiftung: "Ein Besuch auf dem Land, hier in der Umgebung von Cochabamba im Südwersten Boliviens, hat mich dazu gebracht, eine Firma zu gründen. Ich war mit meinem Mann David unterwegs und wir lernten eine Frau kennen, die uns ihre täglichen Probleme mit dem Kochen schilderte: Ihr Herd verbrauchte nicht nur viel Feuerholz, der Rauch sorgte auch dafür, dass sie immer hustete und eine Wand in ihrer Lehmhütte schwarz von Ruß war. Damals hatte ich schon begonnen, alternative Herde zu entwickeln, meine Solarkocher. Das sind einfache Kisten aus Holz mit etwas Dämmstoff und einer Glasplatte mit Scharnier. Dies Platte klappt man hoch und stellt einen Topf mit Essen in das mit Edelstahl ausgekleidete Innere. Den Rest macht die Sonne. Bei günstigen Bedingungen wird es im Inneren bis zu 180 Grad heiß. Die Temperatur lässt sich regulieren, je nachdem wie man die Kiste aufstellt. Der Einfallswinkel der Sonne spielt eine wichtige Rolle. Ich habe lange herumexperimentiert." Und es hat sich gelohnt, denn heute haben sie ein Modell, das dem Sonnenstand Boliviens angepasst wurde und darüber hinaus in Städten wie La Paz und Potosi, die über 3500 Meter über dem Meeresspiegel liegen, verkauft wird, wie Saaverda weiter erzählt.
Am Anfang waren die einheimischen Bauern misstrauisch und haben Frau Saavedra als Hexe beschimpft. Das man Essen ohne Feuer und Strom zubereiten kann, hielten sie für einen faulen Zauber. Als aufgebrachte Bauern ihr Haus stürmten, verließ Frau Saavedra fluchtartig ihre vier Wände. Die Bauern haben den zurückgelassenen Herd komplett zerlegt und damit wohl die Wende eingeläutet, denn nach diesem Angriff sprach sich recht schnell herum, dass die Herde tatsächlich funktionieren.
Die Firma Sobre La Roca macht Ausstellungen und erklärt dabei die Funktionsweise des Herdes. Mittlerweile hat man bereits 9000 Solarkocher zu einem Preis von umgerechnet 50 Euro verkauft. Das ist für eine bolivianische Familie sehr viel Geld. Um die Produktionskosten zu senken, wird die Firma von der Schweizer Klimaschutzorganisation Myclimate unterstützt, die eine Kompensation für CO2-Emissionen anbietet. Da man mit dem Solarkocher CO2-Emissionen einspart, erhält Sobre La Roca für jeden produzierten Herd einen Zuschuss von Myclimate.
Auf der Webseite von Cedesol kann man ein paar Kommentare einzelner Bolivianer nachlesen, die mit Foto abgebildet sind und ihre Meinung zu den Öko-Kochern kundtun: "Mit der Sonne kochen ist eine Rettung für uns", sagt zum Beispiel Blanca Foronda. Und Sara Taborga betont unteranderem, dass es sich um eine gute Erfindung handle, die Energie spart und auf die Umwelt achtet. "Der Solarkocher ist so einfach zu bedienen und wir können ihn alle benutzen und das Beste daran ist, das er nicht gefährlich ist", erklärt Nicolas Rios Peña.
Ruth G. Saavedra ist eine erfinderische und motivierte Frau, die sich nicht von ihrem Ziel abbringen ließ, das anderen, die es nötig haben zu Gute kommt. Und umweltschonend ist es obendrein. Klasse! 🙂
Hier seht ihr ein Bild von Frau Saaverde und ihrem Solarherd.
Weiter Bilder findet ihr unter
http://solarcooking.wikia.com/
und
http://cedesol.org/general/picturegalleries.
Alle weiteren Infos unter cedesol.org.
Quellen: boeckler.de; taz.de
Herzlichen Dank für den Tipp, liebe Mika! 🙂