Der Virunga-Vulkan liegt im Grenzgebiet von Ruanda, Uganda und dem Kongo. Es ist die Heimat der Berggorillas, von denen es nur noch einige Hundert gibt. Aus diesem Grund gelten sie als vom Aussterben bedroht. Umso schlimmer ist es, dass immer noch Wilderer diesen wertvollen Tieren nachstellen.
Der US-Spielfilm "Gorillas im Nebel" aus dem Jahr 1988 brachte die Gorillas vom Virunga Vulkan einer breiten Öffentlichkeit näher. Darin wird erzählt, wie Verhaltensforschern und Zoologin Dian Fossey das Vertrauen der Affen gewinnen und in einer Affenfamilie leben konnte. Der Film zeigt eindrucksvoll, dass die Familienstrukturen der Affen denen der Menschen sehr stark ähneln.
Vor kurzem waren Forscher der Stony Brook University aus New York im Revier der Affen unterwegs und konnten eine ganz erstaunliche Szene beobachten. Sie sahen wie junge Berggorillas Tierfallen entschärften und zerstörten. Eine solche Falle hatte zuvor ein älteres Tier aus der Gruppe getötet. Vier Junggorillas, die dies offenbar miterlebt hatten, setzten daraufhin eine Falle gleicher Bauart außer Betrieb.
Bisher glaubte man, dass nur ältere, erfahrene Gorillas zu solch einer Arbeit fähig wären. Offenbar aber lernen die Jungtiere und nehmen von den Älteren diese Fähigkeiten an. "Es ist einfach unglaublich", staunte die Forscherin Patricia Wright von der Stony Brokk University im Online-Magazin The Ecologist. In ihrer 27-jährigen Tätigkeit sei ihr so etwas noch nie vorgekommen. Die gemeinsame Entschärfung einer Falle ist ihrer Meinung nach ein eindeutiger Hinweis auf ein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein und Mitgefühl unter ihren Artgenossen.
In diesem Zusammenhang sei auch unser Artikel "Ruandas Berggorillas entschärfen Buschfallen" vom Juli 2012 erwähnt, in dem wir bereits über einen ähnlichen Vorfall geschrieben haben.
Quelle: green.wiwo.de