Auf den Philippinen wurde durch Forscher der University of the Philippines Los Banos eine neue Pflanzenart mit dem Namen Rinorea niccolifera entdeckt, die dem Erdreich Nickel entzieht und in ihren Blättern speichert.
Die Pflanze ist in der Lage, bis zu tausend Mal mehr Nickel aufzunehmen wie andere Gewächse. Dabei schadet dies der Pflanze in keiner Weise und somit wäre sie sehr gut zur Dekontaminierung von verseuchten Böden geeignet. Man zählt die Pflanze zu den sogenannten Hyperakkumulatoren, die sehr große Nickelmengen aufnehmen können. Nur bis maximal ein Prozent aller Pflanzen hat diese außergewöhnliche Eigenschaft. Entdeckt hat die Rinorea niccolifera Professor Edwin Fernando und sein Team auf der größten Philippinen-Insel namens Luzon
Man könnte sich den Einsatz dieser Pflanze zur Entgiftung von Böden in ehemaligen Nickel-Minen oder bei in Betrieb befindlichen Endlagern für giftige Stoffe. Die US-amerikanische Umweltschutzorganisation Environmental Protection Agency hat schon früher ein solche Initiative ins Leben gerufen: bei einem Entsorgungslager für chemische Waffen und Industrie-Chemikalien hatte man 1996 Pappeln gepflanzt. Diese haben in den letzten 18 Jahren giftige Stoffe aus der kontaminierten Erde gezogen.
Rinorea niccolifera und ähnliche Pflanzen können aber noch mehr als Schwermetalle aus verseuchten Böden holen. Über einen sogenannten Phytomining-Prozess werden die in den Pflanzen gespeicherten Metalle wieder nutzbar gemacht. So entsteht eine Art Kreislauf zum recyceln von Metallen. Unter "Phytomining" versteht man den Vorgang der Gewinnung von Metall aus Pflanzenrückständen.
Doch nicht nur Rinorea niccolifera ist ein ausgezeichneter Bodenentgifter. Französische Wissenschaftler aus Grenoble haben entdeckt, dass die Alge namens Cocomyxa actinabiotics im atomar verstrahlten Wasser eines Abklingbeckens, in dem gebrauchte Brennstäbe gelagert werden sowohl überleben kann als sich auch vermehren kann. Das bedeutet, dass die Alge die strahlenden Isotope quasi auffrisst und somit das belastete Wasser reinigt. Anwendung findet der Einzeller bereits im japanischen Fukushima.
Pflanzen können nicht nur als "Gift-Staubsauger" wirken. Wissenschaftler fanden im australischen Outback in den Blättern von Eukalyptusbäumen Gold-Ablagerungen. Somit könnten die Ablagerungen in den Blättern ein Wegweiser für die Goldminenbetreiber sein, um damit zahllose Probebohrungen zu vermeiden.
Man sieht hier wieder, wie der Mensch sich die Natur nutzbar machen kann, um seine, von ihm verursachte Umweltverschmutzung wenigstens teilweise wieder wettzumachen. Die Natur hält etliche "Geschenke" für den Menschen bereit, für die man nur dankbar sein kann und sich immer wieder bewusst machen sollte.
Quellen: pressetext.com; globalmagazin.com