Medizinische Studien belegen die effektive Wirkung von Olivenöl bei Bluthochdruck, Cholesterin und Diabetes. In der medialen Begeisterung geht oft ein wichtiges Detail dieser Studien unter: nur Olivenöle mit einem hohen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen führen zu diesen positiven Ergebnissen. Gängige Olivenöle aus dem Supermarkt haben etwa ein Zehntel der sekundären Pflanzenstoffe und sind wirkungslos in der Therapie von Herz-Kreislauf-Krankheiten.
Sekundäre Pflanzenstoffe dienen der Immunabwehr und sorgen für die Robustheit und hohe Widerstandskraft des Olivenbaums und bleiben im Olivenöl erhalten. Hierzu zählen die Polyphenole, Vitamin E und Sterine. Polyphenole haben eine starke antimikrobielle und entzündungshemmende Wirkung. Vitamin E wirkt antioxidativ, indem es freie Sauerstoffradikale unschädlich macht, dadurch die Zellmembranen schützt und einem frühzeitigen Alterungsprozess entgegenwirkt. Sterine senken den Cholesterinspiegel im Blut, indem sie nur die LDL-Konzentration im Blut senken. Sie haben eine protektive Eigenschaft vor Prostata-, Dickdarm-, Brust- und Magenkrebserkrankungen.
Alte Olivensorten, wie die Chemlali Olive aus Tunesien, haben einen hohen gesundheitlichen Wert und übertreffen die hochgezüchteten Olivensorten. Sie stammen aus einer Zeit, als es noch keine Hilfsmittel in Form von Pestiziden, künstliche Düngemittel und Bewässerung gab. Sie verfügen über eine natürliche hohe Widerstandskraft, die sich in einem außerordentlich hohen Gehalt an Polyphenolen, Vitamin E und Sterine widerspiegelt.
Die heute weitverbreiteten Olivensorten, wie z.B. Arbequina, haben einen geringen Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen und sind dadurch empfindlich und anfällig. Durch den superintensiven Anbau sind sie jedoch profitabler und befinden sich aus diesem Grund in den meisten Olivenölen. Eine Auflistung der Olivensorten und ihrem Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen findet man auf http://gesundesolivenoel.blogspot.de.
Der Zeitpunkt, an dem die grünen Oliven ihre Farbe ins Violett-Schwarze ändern, ist der ideale Erntezeitpunkt, da jetzt der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen am höchsten ist. Eine Ernte zu diesem Zeitpunkt wird als Erste Ernte oder Frühernte bezeichnet. Bei der Späternte, nur einen Monat später, ist der wertvolle Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in den Oliven um 90 Prozent gesunken, aber dafür ist der Olivenölertrag doppelt so hoch.
Der Traditionelle Olivenanbau berücksichtigt die Bodengegebenheiten und das vorhandene Klima. In Süd-Tunesien gibt es noch den traditionellen Olivenanbau: höchstens 17 Olivenbäume pro Hektar wachsen gemeinsam mit Mandelbäumen – größtenteils sich selbst überlassen. Traditionell anbauen lassen sich nur alte Olivensorten, da sie noch eine natürliche Widerstandskraft haben. Der Mangel an “menschlicher Fürsorge“ steigert nachweislich den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen in der Olive, wogegen die künstliche Bewässerung – wie im superintensiven Anbau üblich – zu einer Reduzierung der sekundären Pflanzenstoffe in der Olive führt.
Olivenöl-Marken wie Perle Noire setzen daher gezielt auf alte Olivensorten aus traditionellem Anbau und Erster Ernte und tragen nebenbei zur Bewahrung des regionalen Ökosystems und zur Eindämmung der Bodenerosion bei.
Quellen: perlenoire.de, ncbi.nlm.nih.gov