Population Boom: ein Film sieht hinter die Kulissen der ″Überbe­völkerung″

Autor: Miriam Jansen am 13. März 2014 

Ein bekanntes Horrorszenario: sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Schwindende Ressourcen, giftige Müllberge, Hunger und Klimawandel – Folgen der Überbevölkerung? Wer behauptet eigentlich, dass die Welt übervölkert ist? Und wer von uns ist zu viel?

POPULATION BOOM im Kino, positive nachrichten
© mindjazz-pictures.de

Nach dem großen Kinoerfolg von "Plastic Planet" bereist der neugierige Dokumentarist Werner Boote unseren Planeten und untersucht für "Population Boom" ein jahrzehntelang festgefahrenes Weltbild. Für ihn stellt sich eine völlig andere Frage: Wer oder was treibt dieses Katastrophenszenario an?

Wer vor "Überbevölkerung" warnt, meint damit meist die Knappheit natürlicher Ressourcen der Erde und deren Ausbeutung und Nutzung, die mit dem größten Umweltproblem, dem Klimawandel, im Zusammenhang steht.
Tatsache ist aber: Nur etwa ein Viertel der Weltbevölkerung hat genügend Kaufkraft, um vom System des globalen Ressourcenabbaus und vom Ressourcenhandel zu profitieren. Achzig Prozent der Weltbevölkerung leben von weniger als zehn Dollar pro Tag. Der Begriff "Überbevölkerung" beschreibt daher oft die Angst der wohlhabenden Gesellschaften, dass die heute armen Menschen in der Zukunft verständlicherweise nach weiterem Wirtschaftswachstum und mehr Konsum verlangen werden.

"Ich glaube nicht an Überbevölkerung" sagt Werner Boote. Daher geht er in seinem Film dieser Ideologie nach und reist dafür einmal um den ganzen Globus, von den USA über China bis nach Afrika und sucht das Gespräch mit Menschen, die sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und verbunden fühlen. Sein Fazit: Ganz andere Dinge sind überflüssig, aber gewiss nicht die Menschen. Programmkino.de schreibt in seiner Rezension: "Die Entlarvung des Mythos Überbevölkerung ist nicht das Ende, sondern der Anfang. Aber vor allem auch eine große Portion Hoffnung."
 

 
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