Viel Wasser trinken ist gesund. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt sogar, drei Liter Wasser am Tag zu trinken. Der Kauf von Wasserflaschen hinterlässt wiederum Müll – meist Plastikmüll. Um diesen zu reduzieren und die Menschen zum Trinken anzuregen, möchten viele Kommunen nun kostenlose Trinkwasserbrunnen aufstellen.
Als Vorreiter und Vorbild für die Wasserspender dienen die Niederlande. Dort hat man seit dem Jahr 2012 auf Kosten der Gemeinden Hunderte Trinkbrunnen in Form von riesigen Wasserhähnen aufgestellt. Das Ziel ist, das Übergewicht der Bevölkerung zu reduzieren und gleichermaßen die Krankenkassen zu entlasten. Denn im Gegensatz zu Limonade ist Wasser bekanntlich kein Dickmacher.
Sowohl der Bundestag als auch die Kommunen und die öffentlichen Wasserwerke sind sich einig, dass 2014 das Jahr der Brunnen werden könnte. Bereits im September vergangenen Jahres gab der Bundestag eine Petition als Anregung an die Kommunen weiter, in der gefordert wird, flächendeckend Trinkwasserbrunnen aufzustellen.
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds sagt gegenüber jetzt.sueddeutsche.de: "Seit ein paar Jahren trägt jeder ständig eine Wasserflasche durch die Gegend. Dieses neue Trinkverhalten muss sich im Stadtbild widerspiegeln". Er ist überzeugt, dass solch ein öffentlicher Brunnen "ein echter Hingucker" werden und gleichzeitig für "Deutschlands bestkontrolliertes Lebensmittel", das Trinkwasser, werben könnte. Landsberg erklärt: "Wir wollen, dass die Wasserversorgung in der Hand kommunaler Anbieter bleibt, da sind die Brunnen ein wichtiges Statement".
Der Bau dieser Trinkwasserbrunnen ist allerdings kein Muss und bleibt den einzelnen Städten und Gemeinden selbst überlassen. Finanziell sollte es keine großen Herausforderungen geben, so Landsberg und sagt: "Von zwei, drei Trinkbrunnen geht keiner pleite".
Aus den 20 Trinkwasserbrunnen, die sich im Stadtgebiet Berlins befinden, sprudeln laut der dortigen Wasserbetriebe, zwei Kubikmeter Trinkwasser am Tag. Die Wasserbetriebe tragen die Kosten für Brunnen und Wasser: "Wir müssen ohnehin regelmäßig die Leitungen spülen, da nehmen uns die Brunnen Arbeit ab, weil so das Wasser permanent läuft". Für die Kosten für Wartung und Installation der Wasserspender kommen teils der Bezirk, teils private Initiativen auf.
Man darf gespannt sein, an welchen Orten nun bald öffentliche Trinkbrunnen auftauchen werden.
Quelle: jetzt.sueddeutsche.de