Die industrielle Produktion von Biotreibstoff mit Pflanzen ist mehr und mehr in die negativen Schlagzeilen gekommen. Man argumentiert, dass dabei Wälder immer mehr gerodet werden, die Preise für Nahrungsmittel steigen und der Treibhauseffekt eher größer als geringer wird.
Hier bahnt sich eine Lösung an. Die österreichische Firma SEE Algae Technology (SAT) errichtet in der Provinz Pernambuco im Nordosten Brasiliens für 9,8 Millionen US-Dollar eine Anlage, die bis zu 1,2 Millionen Liter Biotreibstoff produzieren kann, wobei als Grundlage Meeresalgen verwendet werden. Die Anlage wird Biomasse und Bioethanol aus natürlichen und genetisch modifizierten Algen herstellen. SAT behauptet, dass Algen sehr schnell reifen und wesentlich effizienter für die Herstellung von Biokraftstoffen sind als etwa Korn oder Sojabohnen.
Dr. Joachim Grill, Geschäftsführer bei SAT, sagt, dass die Technologie seiner Firma Vorteile bietet, sowohl was die Herstellungskosten als auch die Schonung der Umwelt bezüglich fossiler Brennstoffe anbelangt. "Ohne Ackerland oder Pflanzen, die als Nahrungsgrundlage dienen, zu nutzen", wie er betont. In einem weiteren Entwicklungsschritt wird das bei der Ethanolproduktion entstehende CO2 nicht in die Luft geblasen, sondern es wird genützt, um die Photosynthese der Algen zu beschleunigen. Rafael Bianchini, Chef der brasilianischen Niederlassung von SAT, sagt: "Für jeden erzeugten Liter Ethanol entweicht ein Kilogramm CO2 in die Atmosphäre. Wir sind dabei dieses CO2 zu verwenden, um unsere Algenplantagen zu füttern." Wenn es auch anfangs nur fünf Prozent des Kohlendioxids sind, so wird sich der wiederverwendete Anteil mit der Zeit steigern lassen.
Die Fabrik in Brasilien wird noch Ende dieses Jahres die Produktion aufnehmen. SAT war Gewinner des brasilianischen Innovationspreises für Bioenergie im Jahr 2012. Brasilien ist der zweitgrößte Bioenergie-Erzeuger in der Welt nach den USA. Wenn die Fabrik erfolgreich Biosprit mit Algen erzeugt, kann das eine weltweite Signalwirkung für die Herstellung von Treibstoffen aus biologischem Material haben und man kommt eventuell weg von der Erzeugung mittels Nahrungsgrundstoffen.
Quelle: positivenews.org.uk