Chicza: Regenwald-Rettung mit Bio-Kaugummi

Autor: Gute Nachrichten am 5. September 2013 

Kaugummis bringt man wohl eher mit Umweltverschmutzung anstatt mit Klimaschutz in Verbindung. Für ein biologisch abbaubares Kaugummi mit dem Namen "Chicza" jedoch steht Umweltschutz, neben fairem Handel, humanen Arbeitsbedingungen und rein ökologischem Anbau, an erster Stelle. Dabei ist der Natur-Latex, der zu natürlicher Kaumasse verarbeitet wird, nicht etwa neu. Bereits die Maya kauten das sogenannten "Chicle", das von den großen Chicozapote Bäumen im tropischen Regenwald Südost-Mexikos geerntet wird. Auf dieses indigene Erbe sind die Kaugummibauern, genannt "Chicleros", stolz und bezeichnen sich deshalb selbst als "Hüter des Regenwalds". Nun ist der Chicza-Kaugummi auch bei uns auf dem Markt.

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© Adam Jones, Ph.D. - Global Photo Archive / flickr.com

Hinter dem Projekt steht die mexikanische Kooperative Consorcio Chiclero. Sie bewirtschaftet auf der Halbinsel Yucatán mit circa 2.000 Menschen einen Regenwald mit vergleichbarer Größe Griechenlands. Dank der Chicleros, konnte der letzte Regenwald Mexikos bereits in den letzten zwei Jahren (!) um etwa 25 Quadratkilometer aufgeforstet werden. Zugegeben ist das im Vergleich zur weltweiten Rodung wenig, doch für eine kleine Kooperative wiederum sehr beachtlich.

Um Chicza herzustellen, wird das per Hand gewonnene Chicle mit natürlichen Wachsen verschmolzen, bevor es zu einer Kaumasse wird. Anschließend wird die heiße Masse mit biologischen Süßmitteln und natürlichen Geschmacksstoffen vermischt. Darunter Agavensirup, Rohrzuckersirup und Glukose. Zu guter Letzt wird die natürliche Kaumasse gepresst und in Kaugummistreifen geformt. Am Ende hat man eine "Tafel" Kaugummi, aus der sich einzelne Stücke (ein 30-Gramm-Päckchen enthält 12 Stück Kaugummis) leicht abtrennen lassen. Damit hat man zu den Industrie-Kaugummis, die heute meist aus künstlichen Polymeren, basierend auf Erdölbasis, eine vegane Alternative aus Natur-Latex, die zu 50 bis 70 Prozent aus Wasser besteht.

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© chicza.com

Wird der Chicza nach Gebrauch auf den Boden gespuckt, zerfällt er laut Angaben des Herstellers nach wenigen Wochen zu Staub. Kaugummis unter der Schulbank, auf Gehwegen oder andernorts, sollten mit dem Bio-Kaugummi, wegen dessen mangelnden  Klebeeigenschaften, nicht mehr auftauchen.

Das Kaugefühl ist demnach ein Anderes als man es bei herkömmlichen Kaugummis gewohnt ist: Chiczas fühlen sich anfangs eher rau an. Blasen lassen sich nicht mehr damit machen, dafür ist es jedoch möglich, nahezu ewig auf der Bio-Alternative herum zu kauen, ohne dass sie zerfällt. Nach einer Zeit verliert auch der Chicza, wie herkömmliche Kaugummis, an Geschmack. In Anbetracht der Umstände kann man jedoch bestimmt darauf verzichten. Schließlich tut man bei jedem Kauf auch noch was für den Erhalt des Regenwaldes und unterstützt die Bauern vor Ort.

Momentan gibt es das etwas andere Kauerlebnis im Bioladen in den Geschmacksrichtungen Minze, Spearmint, Limette und Zimt für je 1,99 Euro im 30-Gramm-Päckchen. Die Chicza-Sorten sind unteranderem mit dem schwedischen Krav-Siegel, das Arbeitsbedingungen sowie Nachhaltigkeit und Verpackungsmaterialien berücksichtigt, und mit dem Bio-Siegel nach EG-Öko-Verordnung zertifiziert.

Eine seltene und willkommene Ausnahme – ein Kaugummi der aus der Erde kommt und zu ihr zurückkehrt. 🙂
 

 

Alle Infos über Chicza findet ihr unter chicza.com.

 

Quelle:

chicza.com

klimaretter.info

Kategorien: Umwelt Rubriken: Hilfe, Pflanzen, Regenwald

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