Musik ist für viele ein ständiger Begleiter. Sie entspannt und ist in der Lage gerade Menschen in schwierigen Lebenssituationen dabei zu helfen, ihre Umstände besser zu überstehen und sogar zu verstehen. Nun haben serbische Wissenschaftler herausgefunden, dass Musik auch messbare positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Durch Messungen verschiedener Markersubstanzen im Blut konnten die Forscher feststellen, wie sich die Funktionsfähigkeit der Gefäße durch regelmäßiges Musikhören bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung verbesserte. Laut der Wissenschaftler sei die Musikrichtung nicht entscheidend – Hauptsache der Patient fühle sich wohl und entspannt.
Viele Studien haben gerade auch in der letzten Zeit immer wieder gezeigt, dass Musik entspannt und auch als Hilfsmittel in Therapien einsetzbar ist, was für viele nichts Neues ist. Auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam berichten serbische Forscher vor kurzem über eine weitere positive Wirkung die Musik allgemein mit sich bringt. Dabei untersuchten die Wissenschaftler, wie sich tägliches Musikhören auf die Gefäßgesundheit von Herzpatienten auswirkt.
Marina Deljanin Ilic von der Universität Nis in Serbien erklärt, dass bei den meisten kardiovaskulären Erkrankungen das Endothel, die Innenwand von Gefäßen, an Funktionsfähigkeit einbüßt, was zur Folge hat, dass sie weniger elastisch wird und sich zudem ihre Physiologie verändert. Nachweisen kann man das anhand verschiedener Substanzen im Blut, darunter Stickstoffoxiden (NOx) und Xanthinoxidase (XO). Hauptsächlich zur Vorbeugung von Infarkten, aber auch in der Rehabilitation von Patienten mit koronarer Herzerkrankung, hat man daher das Ziel, die Funktion des Endothels so weit wie möglich wieder zu verbessern.
Ob das Hören von Musik dazu maßgeblich beiträgt untersuchten die Forscher 74 Patienten mit koronarer Herzkrankheit: Die Probanden wurden in drei Gruppen unterteilt. Die eine Gruppe absolvierte ein medizinisch überwachtes Fitnesstraining. Die zweite Gruppe führte dasselbe Trainingsprogramm durch und hörte zusätzlich täglich 30 Minuten lang jeweils individuell gewünschte Musik. Die dritte Gruppe hielt sich nur an das Musikprogramm.
Um Veränderungen der Endothelfunktion ermitteln zu können, analysierten die Wissenschaftler bereits zu Beginn der Studie, als auch nach drei Wochen die NOx- und XO-Werte im Blut der Teilnehmer.
Man konnte so feststellen, dass Musik tatsächlich eine positive Wirkung zeigte. Die Forscher berichten, dass sowohl in der Musikgruppe als auch in der Gruppe mit Musik und Fitnesstraining sich die Gefäßfunktion nach drei Wochen messbar verbessert hatte. Die besten Ergebnisse wurden erzielt, wenn das regelmäßige Musikhören in Verbindung mit dem körperlichen Training kombiniert wurde.
Ilic erklärt: "Dass das Hören von als angenehm erlebter Musik zu einer Verbesserung der Endothelfunktion beiträgt, könnte mit der Ausschüttung von Endorphinen und deren Effekt auf die NO-Bildung zu tun haben. (…) Welche Musik dafür geeignet ist, hat ausschließlich mit persönlichen Vorlieben zu tun, sie sollte jedenfalls als angenehm und entspannend erlebt werden."
Bewegung, entspannen und wohlfühlen – das hat wohl noch niemandem geschadet. 😉
Quelle: scinexx.de