Venture kick ist ein Schweizer Fonds, der jungen Forschern hilft, ihre Ideen und Innovationen schneller auf dem Markt zu bringen. Die Jury von venture kick hat eine junge Firma mit dem Namen "TwingTec" mit 10.000 Schweizer Franken ausgezeichnet. TwingTec ist eine Firma, die aus der EMPA, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt in Dübendorf heraus entstanden ist.
Es geht bei der Innovation um einen Drachen, eine Spule und ein Kontrollpult. Das sind die wichtigsten Bestandteile einer neuen und bahnbrechenden Methode zur Energiegewinnung. Die EMPA, die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich und die Eidgenössische Technische Hochschule (EPFL) in Lausanne arbeiten gemeinsam an dem Projekt, bei dem das Grundkonzept eines Flugdrachens mit innovativer Technologie verbunden wird.
Das Ziel klingt einfach und bekannt: Strom aus Wind. Das kennen wir alle von den klassischen Windrädern, die bis in eine Höhe von maximal einhundert Metern reichen und dabei mehr oder weniger die Landschaft verschandeln. Der Twing der EMPA zapft jedoch stärkere und regelmäßigere Windströme in bis zu dreihundert Metern an. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist die so genannte Tensairity-Struktur des Drachens. Diese wurde von der EMPA entwickelt und ist luftig, ultraleicht und hochstabil.
Venture kick ist überzeugt, dass die Idee mit dem Drachen zur Stromgewinnung wirtschaftlich bestehen kann und keine bloße akademische Spielerei ist. Die ersten erfolgreichen Testflüge hat der Drachen bereits hinter sich gebracht. Das Funktionsprinzip ist sehr einfach und daher leicht verständlich: der Drachen ist mit Schnüren an Spulen der Bodenstation befestigt. Er steigt in die Höhe und dabei entsteht Zug auf die Seile womit die Spulen in Bewegung gebracht werden. Mithilfe der elektromagnetischen Induktion wird über die Spulenbewegung elektrische Energie erzeugt. Hat nun der Drachen seine maximale Flughöhe erreicht, die durch die Seillänge vorgegeben wird, dann zieht die Spule den Drachen wieder nach unten und er kann von neuem aufsteigen und Strom erzeugen.
Ziel ist es, eine 50 Kilowatt Anlage zu bauen, die dann Strom für etwa 40 Haushalte generieren soll. Das System soll dann standortunabhängig in einer Höhe von bis zu 1000 Metern eingesetzt werden, in der permanent Wind herrscht.
Klingt und ist einfach. Wenn die Forscher den Drachen noch optimieren, kann er bald Haushalte mit sauberem Strom versorgen. Sein Aufbau dürfte zudem auch keine Gefahr für Vögel bedeuten, die sich mitunter an Windrädern tödlich verletzen.
Quelle: empa.ch