Deutschland ist einer der Vorreiter bei der Energieerzeugung aus Wind und Sonne. Es gibt bereits etwa 130.000 Haushalte die eine Photovoltaikanlage installiert haben und damit ihren Strombedarf decken. Häufig erzielen sie auch noch einen Gewinn, weil sie den überschüssigen Strom gegen Bezahlung ins Netz einspeisen können. Alle diese Anlagen haben aber eines gemeinsam: die Produktion der Anlagen ist aufwendig und teuer, denn traditionelle Photovoltaikzellen bestehen aus synthetisch hergestellten Materialien wie Kunststoffscheiben oder Dünnfilm-Solarzellen.
Nun gibt es gute Neuigkeiten aus den USA. Dort arbeiten Forscher an der Entwicklung von flüssigen Solarzellen, die gegenüber den klassischen Modulen zwei Vorteile haben. Sie sind billiger in der Produktion und damit günstiger für den Käufer zu erwerben und sie können wie Farbe ohne Probleme auf unterschiedlichen festen Oberflächen aufgestrichen werden.
Diese neuen Solarzellen bestehen aus natürlichen Stoffen, so dass man beim Rückbau einer Anlage keinen Sondermüll aufwendig zu entsorgen hat. Man weiß jedoch, dass natürliche Stoffe nicht die besten Stromleiter sind. Macht man sie dünner, leiten sie zwar den Strom besser, aber man hat dann auch weniger Material zur Verfügung, um das Sonnenlicht einzufangen. Das bedeutet, dass der Wirkungsgrad noch nicht sehr hoch sein kann.
Derzeit wird aber daran gearbeitet, die Zellen effektiver zu machen, denn, um überhaupt eine Chance am Markt zu haben, müssen die Zellen einen Wirkungsgrad von zehn Prozent haben. Das heißt, sie müssen etwa 10 Prozent der Sonnenenergie in Strom umwandeln können. Um den Wirkungsgrad zu erhöhen, bedienen sich die Forscher in den USA eines Tricks. Sie implementieren kleine Metallteilchen als Stromleiter in die Zellen und zusätzlich nutzen sie die dabei frei werdenden Elektronen, um den gewonnenen Strom zwischen den Metallteilchen zu transportieren.
Wenn diese Zellen halten können, was sich die Forscher versprechen, wenn also die Effektivität der natürlichen Zellen vergleichbar sein wird mit dem Wirkungsgrad der klassischen Module aus synthetischen Materialien, dann könnte das den Durchbruch für die Erzeugung von Energie aus Sonnenlicht bedeuten. Man braucht dann keine aufwendigen, häufig unansehnlichen Anlagen auf dem Dach, sondern man streicht einfach seine Hauswand an und produziert Wärme und Strom auf natürliche, preiswerte Art und Weise.
Auch am "Center for Nanointegration" (CeNIDE) an der Universität Duisburg-Essen arbeitet man seit etwa drei Jahren an Solarzellen zum aufstreichen. Man wird demnach noch einiges zu diesem Thema erfahren und darf gespannt sein.
Quelle: pm-magazin.de