Supermarkt-Konzerne aus Deutschland, Belgien, Österreich und Portugal forderten vergangenen Mittwoch in deren "Brüsseler Soja-Erklärung", dass in Brasilien auch weiterhin gentechnikfreie Soja angebaut werden müsse. Die Supermärkte wollen sich dadurch ihr Geschäft mit Eiern, Milch und Fleisch "ohne Gentechnik" nicht verderben lassen.
Es werden in Europa Millionenen Tonnen der eiweißhaltigen Sojabohnen an Vieh verfüttert. In den Anbauländern USA und Argentinien gibt es kaum noch Soja, der nicht genmodifiziert ist. Gentechnikfreier Soja wird vor allem in Brasilien, China, Indien und zunehmend auch in Europa angebaut.
In der besagten gemeinsamen Erklärung bieten die Einzelhandelshäuser sogar ihre Unterstützung für den Sojapflanzenanbau in Brasilien an – konkrete Angaben dazu fehlen allerdings bisher. In Deutschland unterzeichneten große Märkte wie Edeka, Kaiser's Tengelmann, Kaufland, Lidl, Netto, Rewe, tegut, sowie europäische Konkurrenten, die damit zeigen, dass sie sich für gentechnikfreie Soja engagieren. Einer ihrer Vorschläge wäre, den Saatgut-Zugang für Landwirte in Brasilien zu erleichtern und diese gleichzeitig an den höheren Gewinnen "fair" zu beteiligen.
Einzelhändler aus Britannien hatten zuletzt angekündigt, nach mehreren Jahren wieder Produkte die unter Einsatz von Gentechnik-Futtermitteln erzeugt wurden, zu verkaufen. Die Händler gaben als Grund vermeintliche Versorgungsengpässe bei gentechnikfreier Soja an. Dem widersprachen Brasiliens Soja-Verbände jedoch und gaben an, dass es genügend nicht-gentechnisch behandelte Soja gebe, um den europäischen Bedarf zu decken.
Auch an der Donau denkt man mittlerweile darüber nach, dort selbst Sojabohnen anzubauen. Um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen, haben sich bereits mehrere Donau-Anrainerstaaten zusammengetan.
Gentechnikfreier Anbau von Sojabohnen (aber auch allgemein!) ist gefragt – steigt die Nachfrage wird dementsprechend gehandelt.
Quelle: keine-gentechnik.de