Liebe Paulo Coelho Fans, liebe Philosophen und alle, die Kurzgeschichten zum Nachdenken und als Inspiration lieben: Ich habe mal wieder eine kurze Lektüre "20 sec reading: Just like marriage" von Paulo Coelho gefunden, die der Bestsellerautor auf seinem Blog am 3. Dezember 2012 veröffentlichte. Die Person namens Nadia ist in der Geschichte männlichen Geschlechts, nur dass ihr nicht verwirrt seid, zumal das meist hierzulande anders ist.
Die Geschichte passt gerade gut zu unserer Jahreszeit. Wie immer exklusiv für euch ins Deutsche übersetzt.
Wünsche viel Freude!
Nadia verbrachte den ganzen Herbst damit seinen Garten zu säen und vorzubereiten. Im Frühjahr fingen die Blumen an zu blühen, da bemerkte Nadia ein paar Löwenzahnblumen, die er nie gepflanzt hatte.
Nadia zog sie heraus. Aber die Samen hatten sich schon überall ausgebreitet, so dass noch mehr wuchsen. Er versuchte ein Gift zu finden, das lediglich den Löwenzahn töten würde. Ein Experte sagte ihm, dass jedes Gift am Ende auch alle anderen Blumen töten würde. Vor lauter Verzweiflung suchte Nadia Hilfe von einem Gärtner.
"Es ist wie die Ehe", sagte der Gärtner. "Zusammen mit den guten Dingen, gibt es immer ein paar Unannehmlichkeiten."
"Was soll ich dann tun? "
"Nichts. Es sind vielleicht nicht die Blumen wie ihr sie euch vorgestellt habt, aber sie sind immer noch Teil des Gartens."
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Es gibt eine Zen-Weisheit, die da lautet:
Der Schnee fällt;
Jede Flocke an ihren Platz.
Manchmal können wir die Dinge nicht beeinflussen, auch wenn (oder gerade weil) wir uns noch so anstrengen. Was anfangs einem unüberwindbaren Chaos gleicht, ist in Wahrheit in vollkommener Ordnung. Statt mit viel Kraftaufwand etwas ändern zu wollen, ist es sinnvoller, sich dem hinzugeben was ist – zu akzeptieren und zu sehen, was wirklich ist. Erst wenn innerlich Ruhe einkehrt, erkennt man den tiefen Sinn darin. Das Annehmen dessen was ist, lässt dann die Vollkommenheit im Außen erkennen. Ist Stille eingekehrt, löst sich das Drama auf.
Quelle: paulocoelhoblog.com