Bereits nach zweiwöchigem Achtsamkeitstraining verbessert sich die Kapazität des Arbeitsgedächtnisses hinsichtlich des Umganges mit Stress und Schmerzen. Dies haben vor kurzem Wissenschaftler der University of California in Santa Barbara herausgefunden. Studienleiter Michael Mrazek hat gemeinsam mit seinem Team eine Gruppe von Menschen vor und nach dem Achtsamkeitstraining untersucht.
Kerstin Raidel, Aufmerksamkeitstrainerin in Berlin, sagte gegenüber pressetext.com: "Konzentrationsstärkung ist im Achtsamkeitstraining enthalten, es geht aber darüber hinaus". Was die Expertin anbietet ist ein sogenanntes MBSR-Übungsprogramm, das vom US-Verhaltensmediziner Jon Kabat-Zinn entwickelt wurde. MBSR bedeutet "Mindfulness-Based Stress Reduction Program". Frei übersetzt heiß es etwa: "Achtsamkeitsbasierendes, stressreduzierendes Programm". Damit soll die Konzentration gestärkt und der Umgang mit Stress verbessert werden. Die Übungen sollen dazu führen, dass man seine Aufmerksamkeit auf den Augenblick, sprich das Hier und Jetzt lenkt. Das Achtsamkeitstraining wurde vor 27 Jahren an der Universität von Massachusetts entwickelt. Anfangs nahmen Schmerzpatienten am Acht-Wochen-Programm teil, worauf mit der Zeit immer mehr Menschen, die unter Stress und chronischen Erkrankungen litten, hinzukamen.
Grundlegend geht es in dem Programm um eine bestimmte Form des Geistestrainings. Hier soll der Mensch sich des gegenwärtigen Augenblicks ohne eine bewertende Haltung bewusst sein. Es fließen Aspekte der buddhistischen Meditation in das Training mit ein. Wer jedoch an einem Achtsamkeitstraining teilnimmt, muss sich nicht unbedingt für Yoga, Buddhismus oder fernöstliche Spiritualität interessieren.
Bei dem Training geht es einfach darum, Schmerzen oder Stress nicht zu reduzieren, sondern zu akzeptieren, sodass eine Befreiung von Irrtümern und Illusionen angestrebt wird. Entwickler Kabat-Zinn bezeichnet das Achtsamkeitstraining als einen "radikalen Akt der Gesundheit". Kabat-Zinn sagt: "Die meisten Menschen befinden sich in einer Art Autopilot-Zustand. Sie sind deshalb möglicherweise nie da, wo sie wirklich sind".
Mit anderen Worten: Im Hier und Jetzt sein bedeutet bewusst leben. Und wer bewusst lebt und wahrnimmt, was gerade ist, dessen Gedächtnisleistung ist automatisch gesteigert. Akzeptiere das was ist, so, wie es ist. Wenn man immer den jetzigen Augenblick annimmt, ohne sich auszumalen, welche Konsequenzen oder Folgen sich daraus ergeben könnten, ist man präsent und hat die einzige Grundlage geschaffen, sein Leben wahrhaftig zu leben. Fernöstliche Lehren würden diesen Zustand auch als Meditation bezeichnen. Meditation ist ein Seinszustand und nicht, wie man oft meinen könnte, eine bloße im Schneider- oder Lotussitz praktizierende Entspannungsübung. Das wundervolle ist, das jeder in der Lage ist, in seiner Mitte zu ruhen und das Leben Hier und Jetzt zu erfahren. All die Werkzeuge, wie Achtsamkeitstraining, spirituelle Praktiken, Yoga und viele mehr, sind Hilfen, die einen dabei unterstützen, an dieser inneren Quelle anzuzapfen.
Dem Verstand schadet es zudem auch nicht, wenn man nach und nach wissenschaftliche Beweise, für all diese Praktiken liefert. 😉
Quelle: pressetext.com