Bei der Gärung von Sauerkraut entsteht ein Saft, der sehr ätzend ist. Die Entsorgung dieses Sauerkrautsaftes ist sehr aufwendig und mit hohem Wasserverbrauch verbunden.
Im Elsass, in der Stadt Meistratzheim, gibt es seit Ende 2012 eine Pionierkläranlage, in der dieser Saft nicht nur umweltgerecht entsorgt wird, sondern dabei auch in Energie umgewandelt wird.
Bei diesem Verfahren wirkt eine spezielle Art von Bakterien mit, die in einem Zeitraum von wenigen Stunden 90 Prozent der im Saft enthaltenen Verbindungen aus Kohlen- und Wasserstoff verbrauchen. Clément Ritter vom Wasserversorgungsunternehmen Lyonnaise des Eaux, das diese Anlage betreibt sagt zufrieden: „Dabei produzieren die Bakterien Biogas von hervorragender Qualität.“ Im Anschluss an diesen Vorgang wird das Biogas mit dem Biogas, das aus der Kläranlage für Haushaltsabwässer kommt, vermischt.
Die so gewonnene Energie entspricht dem Verbrauch von 1.500 Personen. Sie wird für die benötigte Wärme zum Betrieb der Kläranlage verwendet.
Anne Roth-Boucard, die Direktorin des kommunalen Zweckverbandes, der die Anlage finanziert hat sagt, dass die bisher mit dem Pilotprojekt gesammelten Erfahrungen äußerst positiv seien.
Sauerkraut ist also nicht nur als Nahrungsmittel sehr gesund, sondern das bei der Herstellung entstehende Abfallprodukt, der Sauerkrautsaft, kann noch umweltfreundlich genutzt werden.
Quelle: klimaretter.info