Pottwale adoptieren Delfin mit verkrümmter Wirbelsäule

Autor: Gute Nachrichten am 30. Januar 2013 

Biologen vor den Azoren entdeckten eine seltene Beziehung zwischen Meeressäugern: Eine Gruppe Pottwale hat offenbar einen behinderten Delfin adoptiert. Der Delfin leidet an einer erkennbaren Rückenverkrümmung. Die Forscher konnten beobachten, wie die Wale in enger Gemeinschaft mit dem wesentlich kleineren Tümmler umher schwimmen. Warum  die Wale den Delfin adoptierten ist für die Forscher bisher noch unklar, doch er jedenfalls profitiert sehr von seiner Ersatzfamilie, da er mit den Walen leichter mithalten kann.

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Ungewöhnliche Familie: Der Delfin sucht den Körperkontakt zu den Walen, die diesen erwidern.
© Alexander D.M. Wilson / Aquatic Mammals

So etwas haben die Verhaltensökologen vom Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) bisher noch nicht gesehen: Mehrere Tage lang beobachteten die Forscher Alexander Wilson und Jens Krause, wie der Delfin in der Gruppe von Pottwalen mit schwamm. Er suchte engen Kontakt zu den gigantischen Meeressäugern und positionierte sich sogar direkt vor dem riesigen Maul eines ausgewachsenen Pottwal-Weibchens. Ein solches Verhalten, zeigen sonst nur Kälber und Jungtiere. Auch die Pottwale suchten den Körperkontakt zu dem Delfin mit der stark verkrümmten Wirbelsäule.

Wilson sagt: "Diese Tiere tolerieren den Delfin. Das ist erstaunlich, denn Pottwale wurden bisher noch nie in freundlicher Interaktion mit anderen Arten beobachtet". Die Forscher gehen davon aus, dass sich der Delfin wegen seiner körperlichen Einschränkung den Pottwalen angeschlossen hatte. In den Gewässern der Azoren gibt es zwar kaum Feinde für Große Tümmler, doch vermutlich konnte der Delfin nicht mir seinen Artgenossen mithalten oder hatte einen niedrigeren sozialen Status. "Man sollte nicht so weit gehen und von Mitleid sprechen – wir vermuten, dass die Großsäuger vielleicht einfach die Aufmerksamkeit des Delfins genießen", erklärt Wilson.

Auch wenn man nur vermuten kann, was zu dieser "bunten" Gruppierung führte, kann man sich jedenfalls über die wundervollen Aufnahmen der Meeressäger freuen und hoffen, dass sich diese Familie gesucht und gefunden hat. 🙂
 

 
 

Quelle: scinexx.de

Kategorien: Wissenschaft Rubriken: Tiere

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