Smartphones, wie iPhones oder ähnliche Geräte, "jeder" hat eines oder will sich demnächst eines zulegen. Firmen wie Apple oder Samsung verdienen damit Milliarden und die Steigerung der Umsätze scheint kein Ende zu finden.
Das Ganze hat jedoch, ob wir es nun wahrhaben wollen oder nicht, einen üblen Beigeschmack, denn die Arbeiter, die in den Minen arbeiten, um die für solche Geräte nötigen Rohstoffe zu fördern, arbeiten für Hungerlöhne und unter wahrhaft unmenschlichen Bedingungen.
Kupfer und Kobalt, zwei der wichtigsten Rohstoffe für Mobiltelefone, werden beispielweise im Kongo, in der Provinz Katanga abgebaut. Hier arbeiten Frauen, Männer und Kinder und riskieren für einen armseligen Lohn täglich ihr Leben und ihre Gesundheit. Insgesamt befinden sich in einem Handy etwa 30 Metalle und Mineralien. Der Kongo ist dafür der Hauptlieferant.
Blas van den Abel von der Firma Fairphone sagt. "Vor mir liegt ein Handy, das wir auseinander geschraubt haben. Sie sehen hier sehr viele winzig kleine Bestandteile. Darin stecken sogenannte Blutmineralien wie Coltan. Der Herstellungsprozess ist so wenig transparent, dass selbst die Handyhersteller nicht wissen, wo genau diese Grundstoffe herkommen."
Hier setzt die niederländische Firma Fairphone an: Man will noch in diesem Jahr ein Handy auf dem Markt bringen, bei dem man gewiss ist, das die zugrunde liegenden Rohstoffe unter fairen Bedingungen für die Minenarbeiter abgebaut worden sind. Weiterhin sollten beim Abbau keine Umweltsünden gegangen werden.
Für die Produktion des Fairphones hat van den Abel seine Mineralien nur von Minenarbeitern gekauft, die nicht ausgebeutet und kontrolliert werden und ihnen einen fairen Preis gezahlt. Da die Niederländer auf die Verwendung einiger Bodenschätze ganz verzichten wollen, wird das zur Folge haben, dass die Handys wieder etwas größer werden, denn viele der Mineralien werden dafür gebraucht, die Mobiltelefone möglichst klein zu machen.
Van den Abel ist sich bewusst, dass es ein 100 Prozent fair produziertes Smartphone nicht geben wird. Er möchte jedoch neue Denkanstöße geben und im Idealfall die großen Handy-Hersteller mit ins Boot holen.
Die ersten Fairphones wird es zu einem Preis von 250 bis 300 Euro im Herbst im Handel geben. Man darf gespannt sein, wie das Fairphone beim Verbraucher ankommt, denn es enthält keine technischen Neuerungen, aber es wird dabei kein einziger verdienter Euro benützt, um in Afrika einen Bürgerkrieg zu finanzieren.
Wer gerne zu dem Fair-Trade-Handy greifen möchte, kann sich vorab auf fairphone.com registrieren.
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Vielen Dank an Falco für den Tipp! 🙂