Raumausstatter Ludwig Rehm unterstützt seit nunmehr zwölf Jahren ein Projekt in Südamerika, das Kindern hilft, die auf der Straße leben. Er sammelt Spenden und fliegt alle zwei Jahre nach Sao Paulo, um selbst beim Aufbau der Unterkünfte für die Jungen und Mädchen mit anzupacken.
Ludwig Rehm aus Haßfurt kümmert sich nicht nur mit Herz und Seele um seine eigenen drei Töchter, sondern auch noch um die vielen weiteren Jungen und Mädchen, die im Haus für Straßenkinder, man nennt es "Samma", in Sao Paulo in Brasilien leben. Die Kinder dort werden von Rehm seit vielen Jahren unterstützt. Erst vor kurzem konnte er ihnen eine finanzielle Hilfe von 2100 Euro für das Projekt übergeben.
Der selbstständige Meister und Restaurator im Raumausstatter-Handwerk nennt seinen Einsatz "Sinnzeit", weil er schon immer etwas Sinnvolles mit seiner freien Zeit anfangen wollte und erzählt gegenüber "inFranken.de": "Ich fand über Frank Weber von der Straßenkinderhilfe e.V. aus Schweinfurt, der 1992 mit einer Gesellschaft aus brasilianischen Familien das Kinderhaus gegründet hat, zu Samma. Wobei Samma so viel wie soziale Stütze für jugendliche Mädchen und Jungen bedeutet".
Das Haus gibt den ehemaligen Straßenkindern viel mehr als ein Dach über dem Kopf: Geleitet wird es ehrenamtlich von der Psychologin Rosemeire do Nascimento. Die Jungen und Mädchen leben wie in einer Großfamilie, besuchen gemeinsam die Schule und bekommen ärztliche und, wenn nötig, auch psychologische Betreuung.
Die entsprechenden Mittel müssen durch Basare, Veranstaltungen und Spenden erworben werden, da das Haus weder eine staatliche noch eine kirchliche Unterstützung bekommt. Die größeren Jungen gehen neben der Schule zeitweise arbeiten und tragen auf diese Weise bereits zu einem kleinen Teil ihrer Selbstständigkeit bei.
Ohne den Einsatz von Menschen wie Ludwig Rehm wäre solch ein Projekt nicht möglich. Er sammelt nicht nur in seiner Heimat wichtige Spenden, zur Verbesserung der Lebens- und Wohnsituation der Kinder, sondern verbringt auch alle zwei Jahre seinen Urlaub im Kinderhaus um bei etlichen Ausbesserungsarbeiten und Reparaturen am und im Haus selbst Hand anzulegen. Eines ist jedenfalls sicher, hier weiß man, dass das Geld wirklich ankommt, ganz zur Freude der vielen Kinder in Sao Paulo.
Rehm erzählt, dass er im letzten Jahr mit zwei Praktikanten aus Berlin und den Kindern einen stattlichen Rohbau von 6 mal 16 Metern in reiner Handarbeit erstellt habe, der künftig als Unterrichts- und Projektraum für Theater, Tanz, Spiele und Bastelstunden genutzt wird. Für sie alle sei dies eine neue und schöne Erfahrung gewesen, die ihnen trotz der schweren, siebenwöchigen Arbeit sehr viel Spaß gemacht hat.
Die Putzarbeiten an den Innen- und Außenwänden sind nunmehr weitgehend abgeschlossen, was bedeutet, das Rehm 2013 bei seinem siebten Einsatz vor Ort noch einige Dinge wie zwei Toilettenanlagen, einen Lagerraum, Möbel, Decke und Fußboden einbauen muss. In dem neuen Gebäude sollen unter anderem auch Bastelarbeiten und Gruppenspiele, etc. ausgeführt werden. Für den Innenausbau werden circa 20.000 Euro nötig sein.
Ein tolles Projekt, das immer Unterstützung gebrauchen kann.
Weitere Infos findet ihr unter kindern-der-samma-helfen.de.vu.
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