Dass Yoga gesund und fit hält und viel mehr als ein moderner Hype ist, davon sind zahlreiche Anhänger der 5000 Jahre alten indischen Praktiken überzeugt. Man ist sich zudem sicher, dass Yoga unter anderem bei Stress und geistigen Blockaden hilft. Amerikanische Wissenschaftler liefern jetzt sogar Fakten, die den therapeutischen Wert der uralten Praktiken bei psychischen Störungen belegen, wie deren Metastudie zeigt.
Die US-amerikanischen Forscher fanden heraus, dass Yoga-Übungen einen messbar positiven Effekt bei Depression, Schizophrenie und anderen psychischen Störungen aufweisen. Die Ergebnisse seien wegen der kleinen Studiengröße noch vorläufig, dennoch zeigten sie, dass Yoga deutliche positive Effekte auf diese und andere Erkrankungen habe, wie die Forscher im Fachmagazin "Frontiers in Psychiatry" berichten.
Murali Doraiswamy vom Duke University Medical Center und seine Kollegen sagen: "Yoga ist inzwischen so ein kulturelles Phänomen, dass es für Ärzte und Patienten schwierig ist, die tatsächlichen Wirkungen vom Hype zu trennen". Das Ziel der Wissenschaftler ist daher, zu prüfen, ob sich die Behauptungen der Yoga-Fans auch belegen lassen. Dazu haben die Forscher mehr als 100 Studien für ihre Metastudie ausgewertet, die die Wirkung von Yoga auf Schizophrenie, Depression, Essstörungen, Schlafstörungen und Gedächtnisprobleme untersucht haben. Zwar nur 16 davon waren nach Angaben der Forscher methodisch gut genug, um sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch immerhin ergab bei diesen 16 Studien die Auswertung deutlich positive Effekte: Gerade bei leichten Depressionen, Schizophrenie, Schlafstörungen und ADHS. Bei Essstörungen und Gedächtnisproblemen konnten die Forscher hingegen keine Hinweise auf eine nachweisbare positive Wirkung finden.
Einige der ausgewerteten Studien hatten zudem untersucht, auf welche Weise Yoga im Körper wirkt. Die Wissenschaftler hatten mit Hilfe von Biomarkern festgestellt, dass die indischen Praktiken einige Schlüsselelemente des Stoffwechsels auf ähnliche Weise beeinflussen, wie Antidepressiva und Psychotherapie. Man fand heraus, dass sich im Körper der Yoga Praktizierenden die Konzentrationen bestimmter Hirnbotenstoffe, Wachstumsfaktoren und Entzündungsmarker und auch Anzeiger für den oxydativen Stress veränderten. Die Folge davon ist ein Verringern der Schäden, die aggressive Moleküle in den Zellen anrichten.
Doraiswamy sagt: "Wenn es einen Wirkstoff gäbe, der ähnlich positiv und nebenwirkungsfrei wirken würde wie Yoga, wäre es ein Bestseller weltweit".
Mehr Forschung sei dennoch nötig, bevor Yoga routinemäßig Patienten mit Depressionen oder Schizophrenie verschrieben wird.
Doch eines kann man wohl ganz gut heraus hören, nämlich dass Yoga bereits prophylaktisch helfen kann. Wenn man im Vorfeld Yoga praktiziert, könnte das eine der besten Voraussetzungen sein, um Stress abzubauen oder auch vorzubeugen um demnach gesund und fit zu bleiben.
Quelle: scinexx.de