Nach Lungen- und Brustkrebs ist in Europa der Darmkrebs die dritthäufigste Tumorerkrankung, an der die Menschen sterben.
Dabei weisen die Mediziner immer wieder darauf hin, dass eine rechtzeitige Vorsorgeuntersuchung in den meisten Fällen den Ausbruch des Krebses verhindern kann oder eine Behandlung und Heilung ermöglicht.
Doch, welche Vorsorgeuntersuchungen gibt es bisher? Die beste, jedoch nicht ganz risikolose ist die Darmspiegelung, die nicht jeder gerne über sich ergehen lassen will. Dann gibt es die Stuhlprobe in einfacher Form, bei der lediglich nachgewiesen wird, ob okkultes Blut vorhanden ist oder nicht. Seit einigen Jahren gibt es eine stark verbesserte Methode bei den Stuhlproben, bei denen ein Enzym nachgewiesen werden kann, dass Rückschlüsse über krankhafte Veränderungen im Darm ermöglicht.
Nun haben italienische Wissenschaftler eine elektronische "Nase" entwickelt, mit der sich Darmkrebs über die Atemluft nachweisen lässt, wie am Mittwoch im Fachmagazin "British Journal of Surgery" berichtet wurde. Dieser Atemtest basiert auf der Methode der sogenannten Chromatographie, bei der man Stoffgemische in deren Einzelbestandteile zerlegt und untersucht. Patienten, die unter einem Tumor leiden, atmen flüchtige organische Verbindungen aus, die bei gesunden Menschen in der Atemluft nicht vorhanden sind. Die Trefferquote liegt augenblicklich bei 75 Prozent. Das ist zwar besser als bei der Stuhlprobe, die sich auf die Suche nach okkultem Blut beschränkt, aber den Forschern ist es noch nicht genau genug. An der Verfeinerung der Methode wird gearbeitet, denn die Untersuchung der Atemluft ist wesentlich einfacher als die Prüfung der Stuhlproben oder eine Darmspiegelung.
Es ist zu hoffen, dass die Genauigkeit der Ergebnisse noch weiter gesteigert werden kann, denn dann steigt die Zahl der Menschen die sich untersuchen lassen sicher stark an. Einmal auszuatmen, ist allemal angenehmer als einen Schlauch und eine Kamera in den Körper eingeführt zu bekommen.
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