Ein großer Erfolg für Greenpeace: Der weltweit größte Jeanshersteller Levi’s gab gestern bekannt, dass er alle gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien aus seiner Produktion verbannen will. Das ist zurückzuführen auf die Greenpeace-Kampagne "Detox" und weltweite Verbraucherproteste, wie die US-Marke gestern öffentlich erklärte.
Es hat sich gelohnt: Am 20. November hatte Greenpeace die 20 führenden Modemarken auf giftige Chemikalien getestet. Leider sind sie überall fündig geworden. Doch der Druck durch die Kampagne und durch die Verbraucher zeigte bereits bei Marken wie Zara, Mango und Esprit Wirkung und nun verpflichtet sich auch Levi’s bis zum Jahr 2020 zu einer giftfreien Produktion. Im vergangenen Jahr verpflichteten sich bereits Sportartikel-Hersteller wie Puma, Adidas, Nike, Li Ning und die Modemarken H&M, C&A und Marks & Spencer zu einer giftfreien Produktion.
Weltweit haben vergangenes Wochenende circa 700 Menschen in 80 Städten durch verschiedenste, kreative Aktionen saubere Kleidung des Jeansherstellers Levi’s verlangt. Im Internet waren es sogar 200.000 Menschen, die sich an der Greenpeace-Kampagne beteiligten.
Bis Juni 2013 will Levi’s offenlegen, welche Chemikalien von 15 Lieferanten, unter anderem in Herstellungsländern wie China und Mexiko, verwendet werden. Auch Informationen aus den insgesamt 40 Fabriken über die Freisetzung gefährlicher Chemikalien sollen 2013 preisgegeben werden. Zu den zentralen Forderungen von Greenpeace-Kampagne gehört auch, dass die Menschen in den entsprechenden Produktionsländern Informationen erhalten, welche Schadstoffe durch Fabrikabwässer in Flüsse und damit in die Nahrungskette gelangen. Auch durch die Textilherstellung verbreiten sich global sogenannte perfluorierte Chemikalien (PFC). Diese will Levi’s bis Ende 2015 verbieten. Einige PFC sind krebserregend und wirken sich auf den Hormonhaushalt aus.
Über 70 Prozent der Flüsse in China und Mexiko, sowie Seen und Stauseen sind mit giftigen Chemikalien auf Grund der Klamotten-Produktionen verschmutzt. Diese freigesetzten Textilchemikalien stellen eine beachtliche Bedrohung für die Gesundheit der Menschen und für die Umwelt dar. Probleme treten dabei nicht nur lokal, sondern auch weltweit auf. Genau aus diesem Grund muss eine weltweite Lösung her. Deshalb wurde die "Detox"-Kampagne von Greenpeace ins Leben gerufen, die die Modemarken dazu auffordert, gefährliche Schadstoffe durch ungefährliche Substanzen zu ersetzen. Greenpeace konnte aufdecken, dass Levi’s Lieferanten Flüsse in Mexiko vergifteten und in geringen Mengen fanden sich die Schadstoffe auch in den Textilien, die letztlich beim Endverbraucher landen.
Es wird höchste Zeit, dass sich hier etwas tut. Vor einigen Wochen konnte ich im Fernsehen eine Reportage verfolgen, wo es genau um diese Problematik ging. Wie die Arbeiter in den Jeansfabriken schuften und dabei hauptsächlich durch die Schadstoffe ihre Gesundheit und damit auch ihr Leben auf‘s Spiel setzen, kann man sich kaum vorstellen. Auch die Umwelt war schwer davon betroffen, ganz zu schweigen von den Menschen, die dort leben. Und alles nur wegen einer kostengünstigen Produktion? Damals dachte ich mir nur, dass man dagegen etwas machen muss. Darum freue ich mich ganz besonders über den bisherigen Erfolg, den man bei ein paar der großen Modemarken erzielen konnte. Möge man hoffen, dass noch weitere Firmen folgen werden und auch dabei bleiben, ungefährliche Substanzen für deren Produktion zu verwenden. Levi’s ist bereits das elfte Textil-Unternehmen, das sich der Greenpeace-Kampagne beugt.
Quelle: greenpeace.de