Die ″Weihnachts″-Schildkröten sind wieder da

Autor: Gute Nachrichten am 24. Dezember 2012 

Es ist ein Schildkröten-Weihnachts-Wunder: Bedrohte Süßwasserschildkröten in Bolivien sind laut WWF sozusagen wieder "auferstanden". Im Amazonas im Nordosten Boliviens geschah vor wenigen Tagen ein kleines Naturwunder. Der WWF schätzt, dass an zwei Uferabschnitten des Flusses Iténez in nur wenigen Tagen etwa 3,4 Millionen Süßwasserschildkröten geschlüpft sind. Es handelt sich bei den Jungtieren um zwei Arten, der Arrauschildkröte (Podocnemis expansa) und der Terekay-Schienenschildkröte (Podocnemis unifilis).

Schildkroete, positive nachrichten
von User:Haplochromis (Selbst fotografiert) [GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons

Beide Schildkrötenarten stehen auf der Roten Liste und sind somit vom Aussterben bedroht. Dirk Embert, Lateinamerika-Referent beim WWF Deutschland, sagt, dass besonders die Terekay-Schildkröten gefährdet und seien und als sehr selten gelten. Die Geburtenwelle sei demnach so eine Art vorgezogenes Weihnachtsgeschenk.

Warum jetzt gerade so viele dieser beiden vom Aussterben bedrohten Arten das Licht der Welt erblicken, geht auf ein 2007 gestartetes Projekt zurück: Gemeinsam mit den Menschen aus den Dörfern der Umgebung wählte der WWF damals mehrere Uferbereiche als Rückzugsgebiete für die seltenen Arten aus. Lokale Naturschützer bewachen die Eiablageplätze von August bis Januar. Nach dem die gepanzerten Reptilien schlüpfen wird ein Teil der kleinen Schildkröten eingesammelt und auf andere Flussabschnitte verteilt.

Es waren nicht etwa Tierjäger dafür verantwortlich, dass man die Schildkröten an den Rand des Aussterbens brachte. Ebert erklärt: "Schildkröten und ihre Eier sind sehr eiweißhaltig und gelten im gesamten Amazonasgebiet als Delikatesse. Insbesondere in der Trockenzeit ist es einfach, die Tiere zu fangen. In den vergangenen Jahrzehnten landeten so Millionen von Tieren im Kochtopf". Um die Schildkröten zu schützen, war es also äußerst wichtig, gemeinsam mit den Menschen vor Ort entsprechende Pläne zu entwickeln, die den Einheimischen die Nutzung der Tiere erlaubt, aber gleichermaßen deren Überleben sichert.

Der WWF freut sich: "Der geburtenstarke Schildkrötenjahrgang zeigt, dass der Ansatz offenbar richtig ist". Damit das auch so bleibt, möchte man weiter daran arbeiten, dass der Erhalt der seltenen Arten gewährleistet ist.

Na denn, Frohe Schildkröten-Weihnachten! 🙂
 

 
 

Quelle: wwf.de

Kategorien: Erfolgsgeschichten Rubriken: Tiere

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