Mehr als 20 Prozent des deutschen Stroms kommt von Windrädern, Fotovoltaikanlagen, Biomasse und von Wasserkraftwerken. Vor fünf Jahren waren es lediglich 13 Prozent. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch immer fast 50 Prozent unseres Stroms aus Kohlekraftwerken stammt. Weitere 18 Prozent kommen aus Atomkraftwerken.
In Deutschland gibt es jedoch vier Millionen Haushalte, die zu einem Tarif gewechselt sind, der ihnen sicherstellt, dass bei ihnen nur Strom aus regenerativen Quellen aus der Steckdose kommt. Nach der Katastrophe von Fukushima war der Zulauf zu Anbietern von Grünstrom besonders groß. Der Marktführer, Lichtblick, konnte in den Wochen nach der Katastrophe dreimal mehr neue Kunden begrüßen als sonst üblich. Ebenso wie Lichtblick profitierten andere Anbieter wie Naturstrom, EWS Schönau oder Greenpeace Energy von der Tatsache, dass sie keine Verbindungen zur Atomindustrie unterhalten.
Beim Wechsel des Stromanbieters erlebt man nicht das Chaos, das einem beim Wechsel des Telefonnetzanbieters blühen kann. Denn der örtliche Stromversorger ist verpflichtet, dass er auch dann Strom liefert, wenn es zwischen dem neuen und dem alten Stromlieferanten Probleme geben sollte.
Wenn man sicherstellen will, dass der neue Anbieter tatsächlich nur reinen grünen Strom liefert, muss man sorgfältig auswählen, denn nicht überall wo "grün" draufsteht ist auch "grün" drinnen.
Dietmar Oeliger vom Naturschutzbund (NABU) sagt: "Unternehmen und Privathaushalte sollten auf glaubhafte Gütesiegel achten. Nur diese können ein Engagement für eine nachhaltige und klimafreundliche Entwicklung garantieren."
Entscheidet man sich schlussendlich für einen Grünstrom-Anbieter, dann vollzieht man nicht nur seine "persönliche Energiewende", sondern man spart in vielen Fällen auch bares Geld. Das Tarifvergleichsportal Verivox hat festgestellt, dass die Kilowattstunde Ökostrom zurzeit im Durchschnitt 24,3 Cent kostet. Der konventionelle Strom liegt hingegen im Schnitt bei 26,7 Cent. Diesen Betrag verlangen jedenfalls die örtlichen Anbieter für ihren Standardtarif.
Quelle: ftd.de