Solarzellen bestehen bis heute aus Silizium oder lichtaktiven Kunststoffe. Beide Materialien sind teuer in der Herstellung und in der Verarbeitung. Jetzt ist es Forschern an der Stanford University gelungen, eine Solarzelle anzufertigen, die komplett aus Kohlenstoff besteht.
Zur Herstellung verwendeten sie nahezu alle Kohlenstoff-Materialien, die in den letzten Jahrzehnten entdeckt wurden: vom C-60-Fußballmolekül über Nano-Röhrchen bis zu extrem dünnen Graphenschichten.
Die Wissenschaftler schreiben in der Fachzeitschrift "ACS Nano", dass diese Solarzellen temperaturbeständig bis 600 Grad sind. Bis jetzt ist jedoch der Wirkungsgrad noch eher bescheiden, da die Zelle nur den Infrarotanteil des Lichtes in elektrischen Strom umwandelt. Zhenan Bao von der Stanford University sagt jedoch: "Kohlenstoff hat das Potenzial, eine hohe Leistung bei sehr geringen Kosten zu liefern." Der bis jetzt noch bescheidene Wirkungsgrad, so hofft Frau Bao, könne mit optimierten Materialmischungen und Fertigungstechniken drastisch gesteigert werden. Man befindet sich schließlich noch am Anfang der Entwicklung.
Die Vorteile von Solarzellen aus Kohlenstoff sind jedoch bereits jetzt unbestritten. Diese Zellen lassen sich kostengünstig in nasschemischen Verfahren herstellen und in Zukunft wahrscheinlich auch drucken. In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf unseren Beitrag über Dünnschicht-Photovoltaikfolien vom 23. September 2012 hinweisen.
Kohlenstoff-Solarzellen ertragen nicht nur extrem hohe Temperaturen, sondern sie sind schlagfest und resistent gegen
zahlreiche Chemikalien und somit den Siliziumzellen weit überlegen.
Hoffen wir auf die weiteren Forschungsergebnisse der Wissenschaftler. Der Markt der Solarzellen ist jedenfalls in Bewegung.
Quelle: wissenschaft-aktuell.de