Zugegeben, es klingt so, als ob die Alchemisten aus früheren Jahrhunderten wieder auferstanden sind. Bei den Alchemisten gab es die Theorie, dass man aus einem Gemisch von Schwefel und Quecksilber unter Zuhilfenahme des "Stein des Weisen" jedes Metall, also auch Gold und Silber, herstellen könne. Die Chemie lehrt uns bekanntlich seit langem, dass dies nicht möglich ist.
Nun haben aber amerikanische Forscher entdeckt, dass es bestimmte Bakterien gibt, die in extrem giftigen Umgebungen überleben können und dabei reines Gold erzeugen! "In den letzten 20, 30 Jahren hat man herausgefunden, dass Bakterien eine große Rolle für die Verteilung fast aller Metalle an der Erdoberfläche spielen", sagt Stephan Krämer, Experte für Isotopen- und Biochemie an der Wiener Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie gegenüber pressetext.
Mit Hilfe des Bakteriums Cupriavidus metallidurans ist es den Forschern Kazem Kashefi und Adam Brown von der Michigan State University gelungen, im Labor 99,9 Prozent reines Gold herzustellen. Während des biochemischen Vorgangs wandeln die Bakterien giftige Goldverbindungen in reines Gold um. Dabei füttert man die Bakterien mit hochgiftigem Goldchlorid und erhält innerhalb einer Woche 24-karätige Gold-Nuggets.
Stephan Krämer meint dazu: "Wissenschaftlich sind das sehr interessante Studien. Ob man damit reich werden kann, ist fraglich." Man könne aber nicht ausschließen, dass in Zukunft bei der Goldgewinnung vermehrt biologische Prozesse eingesetzt werden, um reines Gold zu gewinnen. Eine weitere Möglichkeit sieht man darin, solche Bakterien als "Goldsucher" einzusetzen, um Goldvorkommen aufzuspüren.
Vielleicht, wenn man über das Laborstadium hinaus ist, kann man den Cupriavidus metallidurans dann auch in der Recyclingbranche einsetzen, um bei der Trennung von Gold aus giftigen Verbindungen das wertvolle Edelmetall wieder in den Wirtschaftskreislauf zu bringen.
Wahrhaft goldige Aussichten!
Quelle: pressetext.com