Erdöl in Sachen Plastikverarbeitung adé: Um den zunehmenden Abfallmengen Herr zu werden, machen sich Forscher daran biologisch abbaubare Stoffe als Alternative zu Plastik einzusetzen. So wird auch in den Laboren der Firma Bio-On im italienischen Bologna erfolgreich an der Plastikalternative gefeilt.
Die Wissenschaftler haben eine Alternative entdeckt, die auf Stoffen basiert, die sie aus den Resten von Zuckerrüben gewinnen. Diese Reste werden dann von Bakterien wiederverwendet, die sich wiederum zu einem Material entwickeln, das in Seen und Flüssen binnen weniger Monate vollständig abgebaut werden soll.
Die anfängliche Idee war in dem Maße gar nicht vorgesehen: Mitbegründer Marco Astorri von Bio-On erzählt im Video: "Diese Idee kam ganz zufällig. Mein Geschäftspartner und ich produzierten Ski-Pässe und Mikrochips für U-Bahnen und Ski-Ressorts. Der Präsident einer Unternehmensgruppe fragte uns dann, ob wir Material finden könnten, das nicht aus Papier oder Plastik ist. Das Problem war, dass diese überall herumlagen, wenn auf den Pisten im Sommer der Schnee schmolz. So fing alles an." Was damals so anfing, könnte in Zukunft den Markt revolutionieren.
Wichtig bei einer solchen Alternative ist, dass diese möglichst umweltschonend ist. Bei bisherigen Versuchen anderer Forscher wurde oft auf Nahrungsmittel wie Getreide oder Kartoffeln zurückgegriffen. In diesem Fall steht die Zuckerrüben-Alternative zum gewöhnlichen Plastikmüll in keinem Konflikt mit der Nahrungsindustrie. Für die Herstellung der "Bio-Plastik-Alternative" benötigen die Bakterien etwa 30 bis 40 Stunden. Zurzeit werden von den Forschern unterschiedliche Verwendungszwecke des Bio-Rohstoffes getestet. So hoffen die Wissenschaftler, dass kommende Generationen nicht mehr auf erdölbasierte, umweltschädliche Plastikvarianten angewiesen sind.
Wie heißt es so schön: "Es gibt immer einen Weg". Zuckerrüben: Eine interessante, nachhaltige Alternative für Plastik.
Quelle: dapd