Wenn es nach dem US-amerikanischen Konzern Boeing und dem chinesischen Luftfahrtunternehmen COMAC geht, werden Flugzeuge in nicht allzu ferner Zukunft mit altem Speiseöl fliegen.
Die beiden Firmen haben hierzu ein gemeinsames Technologiezentrum gegründet. Partner in diesem Zentrum ist ein chinesischer Spezialist für alternative Energien, die Firma Hangzhou Energy Engineering & Technology.
Die Forscher haben es sich zum Ziel gesetzt, störende Verunreinigungen in altem Speiseöl zu erkennen und diese zu entfernen. Anschließend wird das gebrauchte Öl effizient und kostengünstig wieder aufbereitet und kann als Treibstoff für Jets verwendet werden. Im Straßenverkehr hat sich dieses Treibstoffkonzept längst bewährt und könnte somit buchstäblich zu einem neuen "Höhenflug" ansetzen. China verbraucht jährlich 20 Millionen Tonnen Kerosin und gleichzeitig werden in dem Land pro Jahr 29 Millionen Liter an gebrauchtem Speiseöl entsorgt. Damit bietet sich eine enorme ökologische Chance.
Qin Fuguang, der Präsident des zur COMAC gehörenden Beijing Aeronautical Science and Technology Research Institute sagt: "China ist der schnellstwachsende Luftfahrtmarkt der Welt und zugleich der größte Konsument von Speiseöl. Es gibt großes Potenzial für die Umwandlung des Abfall-Öls in nachhaltigen Treibstoff für Jets."
Auf der Straße ist das Konzept, alte Speiseöle als Treibstoff zu verwenden schon lange üblich. Man schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe, denn man reduziert den Ausstoß von Staubpartikeln und entsorgt altes Speiseöl äußerst sinnvoll. Vergessen darf man aber nicht, dass im Straßenverkehr nur Dieseltreibstoff durch Speiseöl ersetzt wird. Speiseöl als Kerosinersatz bei Flugzeugen ist höheren Qualitätsanforderungen unterworfen. Deswegen muss noch eine Weile geforscht werden. Aber die Männer in China sind optimistisch.
Wenn es zukünftig in der Nähe von Flughäfen etwas nach Pommes Frites riecht, dann wissen wir, dass es Boeing und COMAC geschafft haben.
Quelle: pressetext.com