An einem Akku zum Aufwickeln arbeiten koreanische Wissenschaftler seit einiger Zeit. Jetzt konnten sie ihren ersten Prototypen präsentieren. Es handelt sich um einen extrem flexiblen und kabelförmigen Lithium-Akku. Das bedeutet, wenn Geräte-Entwickler elektronische Module in Bekleidungsstücken integrieren wollen, bekommen diese damit mehr Freiheiten als bisher. Man denke nur an heizbare Skistiefel oder Skianzüge. Wie man solche Wickel-Akkus aufbaut, erläutern die Entwickler in der Fachzeitschrift "Advanced Materials".
Je Young Kim, der Leiter der Batterie-Forschung beim Elektronikkonzern LG, sagt: "Diese Entwicklung bedeutet, dass man eine Stromquelle um das Handgelenk, als Kette um den Hals oder um jedes beliebige Körperteil wickeln kann." In Zusammenarbeit mit Forschern von mehreren koreanischen Universitäten rollte er einen mit Nickel und Zinn beschichteten Kupferdraht zu einer Spirale auf, die nur etwa einen Millimeter dick ist. Diese Spirale bildet die Anode des Akkus. Nun überzog man die Anode mit einer hauchdünnen isolierenden Schicht aus Polyethylenterephthalat, also mit dem gleichen Material aus dem unsere Getränkeflaschen häufig sind, nämlich aus PET. Darauf folgen einige Windungen aus Aluminiumdraht. Dieser Draht bildet einen guten Kontakt zur flexiblen Kathodenschicht, die aus Kohlenstoff und Lithiumkobaltoxid zusammengesetzt ist. Schließlich kommt in den inneren Hohlraum als flüssiger Elektrolyt eine Mischung mit Lithiumhexafluorphosphat. Der komplette Akku ist mit einer isolierenden Kunststoffschicht umgeben, die Kurzschlüsse beim Tragen am Körper vermeiden soll.
Ein Modell mit 27 Zentimeter Länge und drei Millimeter Dicke lieferte genug Strom, um ein LED-Display oder einen MP3-Player zu versorgen. Dabei arbeitet der Akku auch dann, wenn man ihn mehrmals verknotet oder in einem engen Radius aufwickelt.
Je Young Kim meint: "Ich glaube, dass das ein erster Schritt in die Ära elegant tragbarer Energiequellen ist." Bevor der Wickel-Akku in die Serienfertigung geht, wollen die Forscher die Ladekapazität noch weiter erhöhen.
Vielleicht beginnt ja bald die Zeit, wo die weiblichen Skifahrer auf der Piste nicht mehr frieren müssen, weil sie mithilfe eines Wickel-Akkus – von außen unsichtbar – gewärmt werden und dann das alte Skifahrerlied vom "Skihaserl mit dem kalten Naserl und dem warmen Herz" erst so richtig zur Realität wird. *zwinker*
Quelle: wissenschaft-aktuell.de