Nkosazana Dlamini-Zuma aus Südafrika ist die erste Frau auf dem Chefsessel der Afrikanischen Union. Sie wurde für die nächsten vier Jahre an die Spitze des bedeutendsten Bündnisses in Afrika gewählt. Sie ist quasi die oberste "Dirigentin" von 53 afrikanischen Staaten. Ihr werden Durchsetzungskraft und Disziplin nachgesagt. Diese beiden Eigenschaften werden dringend von ihr verlangt, da sie während ihrer Amtszeit eine umfangreiche Liste an Problemen abzuarbeiten hat: die politische Krise in Mali, die Gewalt im Kongo und der Neuaufbau von Somalia stehen ganz oben auf ihrer Agenda.
Dlamini-Zuma, die bisher Innenministerin von Südafrika ist, musste hart um den neuen Posten mit dem bisherigen Amtsinhaber kämpfen, aber im Juli dieses Jahres wurde sie in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba gewählt, als der bisherige Amtsinhaber, Jean Ping aus Gabun, seine Kandidatur zurückzog.
Dlamini-Zuma sagte nach der Wahl: "Dies Position ist nicht nur wichtig für Südafrika, sondern auch für die Frauen. Noch nie hatte eine Frau diesen Job und wir bekämen ihn auch nicht, wenn wir uns nicht immer wieder zur Wahl stellen würden – und schließlich gewinnen."
Dlamini-Zuma ist eine der einflussreichsten Südafrikanischen Politikerinnen und eine Veteranin im Kampf gegen den Rassenhass. Sie ist 1949 geboren und zusammen mit sieben Geschwistern in einem Dorf nahe Durban aufgewachsen. Zunächst studierte sie Zoologie und Botanik und engagierte sich schon früh im Untergrund für den Afrikanischen Nationalkongress (ANC), also in der südafrikanischen Anti-Apartheid-Bewegung. Im Jahr 1976 floh sie ins Exil nach Großbritannien, studierte dort Medizin und heiratete 1978 den heutigen Präsidenten Südafrikas, Jacob Zuma.
Ihr großes politisches Ziel ist, die Afrikanische Union mit größerer Effizienz auszustatten. Julia Leininger vom Deutschen Institut für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn sagte: "Von Frau Dlamini-Zuma wird jetzt erwartet, dass sie die AU-Kommission stärkt und ihr politisches Gehör verschafft".
Frau Dlamini-Zuma steht vor großen Aufgaben, halten wir ihr die Daumen, dass sie die Afrikanische Union zu einem politischen Schwergewicht machen kann, damit in diesem von politischen Unruhen gebeutelten Kontinent Ruhe und Frieden und, damit verbunden, ein wirtschaftlicher Aufschwung dauerhaft etabliert werden kann.
Ein Foto von Dlamini-Zuma seht Ihr hier.
Quelle: dw.de