Neuer Roboteranzug für Querschnittgelähmte

Autor: Sillikina C. am 12. September 2012 

Am Montag wurde das europaweit erste Zentrum für Neurorobotales Bewegungstraining in Bochum eröffnet. Dort kommt vor allem ein neuartiger Roboter-Anzug zum Einsatz, der Querschnittgelähmten wieder mehr Eigenständigkeit ermöglichen soll.

cyberdyne - Roboteranzug für Querschnittgelähmte
Bild-Quelle: pauhatsu.blogspot.tw

Der Anzug wiegt 14 Kilogramm. Durch Sensoren auf der Haut werden Nervenimpulse registriert, die das Gehirn zu den Beinen schickt – aufgrund der unzureichenden Nervenreize und der geschwächten Muskulatur der Gelähmten werden diese Impulse jedoch normalerweise nicht durchgeführt. Der Roboteranzug reagiert auf die Reize und führt die Schritte aus.

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Bild-Quelle: pauhatsu.blogspot.tw

Auf diese Art und Weise können Querschnittgelähmte ihre Lauffähigkeit trainieren – und irgendwann, wenn das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Nerven wieder funktioniert, übernimmt der Körper wieder die Funktion des Roboters. Anschließend ist teilweise ein Leben ohne Rollstuhl möglich: Die "austherapierten" Versuchspersonen sind dann zwar immer noch eingeschränkt, und müssen z.B. einen Rollator benutzen, doch die Vorstellung, künftig nicht mehr auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein, steigert die Lebensqualität drastisch.

Noch kann das Gerät nicht allen Querschnittgelähmten gleichermaßen helfen – es kommt auf die Art und den Grad der Lähmung an. Aber immerhin gibt es auf diese Weise Hoffnung für viele Menschen, die ihr Leben bisher im Rollstuhl verbracht haben.

Entwickelt wurde der Anzug in Japan an der Universität Tsukuba von Yoshiyuki Sankai. Die Japaner haben technologisch ja schon viel auf die Beine gestellt, wir drücken die Daumen, dass Herr Sankai seine Erfindung kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern kann.

 

Autor: Sillikina C.

 

Quelle: gmx.net

Kategorien: Technik Rubriken: Handicap

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