Australische Forscher vom Wissenschaftskonsortium Bionic Vision Australia (BVA) haben letzte Woche einen bahnbrechenden Erfolg auf dem Weg zu künstlichem Augenlicht vermeldet: Sie implantierten einer blinden Frau 24 Elektroden auf deren kaputte Netzhaut – ein früher Prototyp eines bionischen Auges. Die Patientin konnte daraufhin einen Lichtblitz "sehen", weil die implantierten Elektroden teilweise die Funktion der beschädigten Netzhaut übernahmen.
Zwar funktioniert die Technologie im Augenblick nur im Labor, doch die Entwicklung flexiblerer, laborunabhängiger Geräte ist nach Aussage der Wissenschaftler nur eine Frage der Zeit. Sie schüren damit die Hoffnungen von blind geborenen oder später erblindeten Menschen, ihren Sehsinn zumindest teilweise zurück zu erhalten.
Nach dem Prototyp mit 24 Elektroden ist jetzt ein nächstes Modell mit 98 in Arbeit. Damit könnten, so hoffen die Wissenschaftler, nicht nur hell-dunkel Kontraste, sondern auch große Objekte wahrgenommen werden. In nicht all zu ferner Zukunft soll es dann eine Version mit 1024 Elektroden geben – die sowohl das Lesen als auch das Erkennen von Gesichtern erlaubt, was für viele Sehbehinderte einen enormen Zuwachs an Lebensqualität bedeuten kann.
Solche Techniken braucht der Mensch und unsere visuell-orientierte Gesellschaft. Weiter so!
Autor: Sillikina C.
Quelle: focus.de