In der Dingfabrik Köln e.V., dem ersten Repair Café Deutschlands, wird jedem, der dort mit einem kaputten Gegenstand auftaucht, erklärt und geholfen, wie man sein Mitbringsel wieder "ganz" bekommt. Der Eintritt und die Erfahrungen, die man mitnimmt sind kostenlos - eventuell benötigte Ersatzteile nicht. Die Nachfrage jedenfalls steigt!
Da das Wegwerfen heutzutage eher im Trend zu liegen scheint, hat man sich eine Methode überlegt, wie man den Menschen an das Reparieren und somit an die Nachhaltigkeit zurückerinnert. Spielerisch lernen die Besucher im Repair Café, das das Aufschrauben eines Geräts gar nicht mal so schwierig ist. Dahinter verbergen sich Dinge von denen meist nur kompetente Fachleute eine Ahnung haben und zum Glück stehen gerade jene Tüftler dem Besucher mit Rat und Tat zur Seite. Es wird also gemeinsam mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versucht, den Fehler eines defekten Gegenstandes ausfindig zu machen. Dabei lernt man auch als Laie, sein Gerät ein wenig besser kennen und lieben und kann bei der nächsten anstehenden Reparatur eventuell gleich selbst ans Werk gehen, ohne unnötig viel Geld investieren zu müssen. Um welche Geräte es sich jeweils handelt ist völlig belanglos, mitgebracht werden darf alles, was nicht mehr funktioniert.
Man möchte Reparaturbetrieben nicht die Arbeit wegnehmen, sondern das Technikverständnis wecken und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärfen. Das nötige Werkzeug kommt aus Werkstattauflösungen und der Partnerschaft mit dem Zentrum für Deutsche Luft- und Raumfahrt. Bereits andere deutsche Städte fragen permanent bei den Kölnern nach. Das Interesse an der nachhaltigen Alternative wächst also zunehmend. Zur dritten Auflage des Repair Cafés sind beispielsweise Menschen aus Berlin, Düsseldorf und Aachen angereist, um sich auf diese Weise Tipps zu holen, um in deren jeweiligen Städten ein solches Café zu eröffnen.
Seine Wurzeln hat die Idee in den Niederlanden. Im Oktober 2009 gründete die Journalistin Martine Postma das erste Repair Café und es blieb nicht bei dem einen, denn seither existieren dort etwa 40 solcher Einrichtungen. Die engagierten Mitarbeiter der Dingfabrik Köln haben einen TV-Beitrag aus Holland gesehen, der den Ansporn zur Verwirklichung des Repair Cafés gab.
Eine coole Idee, die auch Kreativität und das gemeinschaftliche Arbeiten fördert. Wenn man Nachhaltigkeit im Allgemeinen schätzt, warum nicht bei den kleinsten Dingen anfangen? Wie im Kleinen, so auch im Großen und umgekehrt!
Weitere Infos findet ihr unter dingfabrik.de.