Antikörper gegen Grippe entdeckt

Autor: Gute Nachrichten am 13. August 2012 

Jahr für Jahr brechen weltweit Grippewellen über die Menschen herein und bis heute hat man keinen wirklich wirksamen Schutz gegen die verschiedenen Arten von Influenza-Typen gefunden. Selbst wenn man sich gegen Grippe impfen lässt, was ja besonders älteren Menschen empfohlen wird, weiß man zum Zeitpunkt der Impfung nicht, welcher Grippetyp auf uns zurollen wird und es kann sein, dass man trotz Impfung krank wird.

H1N1-Virus
Bild-Quelle: Cynthia Goldsmith / CDC

"Um eine wirklich universelle Impfung oder Therapie gegen die Grippe zu entwickeln, muss man gegen alle verschiedenen Formen von Influenz A und B schützen", sagt deshalb auch Ian Wilson vom Scripps Research Institute im kalifornischen La Jolla. Die häufigsten Pandemien gingen bisher vom Typ Influenza A aus, unter anderem auch die Schweinegrippe des neuen Typs, die im Jahr 2009 weltweit für Todesfälle sorgte. Einige saisonale Grippewellen werden aber auch vom Typ Influenza B verursacht. Wilson sagt: "Jetzt haben wir erstmals breit wirksame neutralisierende Antikörper gegen beide dieser Grippetypen."

Klaus Cichutek, der Präsident des renommierten Paul-Ehrlich-Instituts sagt: "Das nährt die Hoffnung auf einen universellen Impfstoff." Weiter merkt er an, dass der Weg zu einem konkreten Impfstoff in Europa wohl noch zehn Jahre dauere, "wenn allerdings ein neuer, hoch pathogener Influenzastamm umgeht, kann das auch schneller gehen."

Die Forscher in Kalifornien fanden im Blut von Freiwilligen drei Antikörper, die verhindern, dass sich der Grippevirus weiter ausbreiten kann. Zwei waren wirksam gegen Influenza B und einer, den man den Namen CR9114 gab, erwies sich als wirksam gegenüber Influenza B und A. Die schützende Wirkung der drei Antikörper kann man so erklären: die beiden, die gegen Influenza B wirksam sind, lagern sich an der Kopfregion des Proteins Hämagglutinin auf der Oberfläche des Grippevirus an und hindern das Virus daran, die von ihm infizierten Zellen wieder verlassen zu können. Damit verhindert man die Ausbreitung der Infektion. Der dritte Antikörper CR9114 verbindet sich mit der Basis des Hämagglutinin-Proteins. Damit hindert er das Virus daran, mit der Membrane einer neuen Zelle zu verschmelzen und in sie einzudringen, so erklären es die Forscher in La Jolla.

Wie so oft ist Geduld gefragt, bis aus hoffnungsvollen Forschungsergebnissen eine zugelassene Therapie wird. In ein paar Jahren hat dann wohl die Grippe ihren Schrecken verloren.

Ausführlichere Infos zum Thema findet ihr hier.

 

Quelle: scinexx.de

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