"Stadtluft macht frei" lautete ein alter Rechtsgrundsatz im Mittelalter.
"Stadtluft macht krank" ist so mancher geneigt zu sagen, wenn er heutzutage an stinkenden Abgase und den Lärm in der Stadt denkt. Da in den Straßenschluchten zwischen den Häusern belastete Luft kaum entweichen kann, kann dies in den Industrie- und Schwellenländern tatsächlich zu einem Gesundheitsproblem führen. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben weltweit pro Jahr mehr als eine Million Menschen an den Folgen verschmutzter Luft, sagt Thomas Pugh vom Institut für Technologie in Karlsruhe und seine englischen Kollegen von den Universitäten in Birmingham und Lancaster.
Das deutsch-englische Forscherteam befasst sich mit den Möglichkeiten, mit Straßenbepflanzungen die Luft in den Städten sauberer zu machen. Bisher ging man davon aus, dass Straßenbepflanzungen die Luft um ein bis zwei Prozent sauberer machen können. Mittlerweile haben die Forscher festgestellt, dass Pflanzen wie Efeu und Gras sogar bis zu 30 Prozent der Schadstoffe aus der Luft herausfiltern können. Am effektivsten sind dabei begrünte Wände. Deswegen schlagen die Forscher vor, bepflanzte Holzwände an Straßenrändern und Häuserwänden zu installieren. Pugh erklärt: "Die grünen Wände sind in der Lage, die Luft zu säubern, die in die Stadt einströmt und dort stehen bleibt." Ebenfalls gute Ergebnisse liefern Bäume am Straßenrand, allerdings nur in weniger belasteten Straßen, da dort die verschmutze Luft nicht von den Baumkronen zu Boden gedrückt wird.
Viel Grün an den Straßenrändern: sieht nicht nur gut aus, sondern reinigt auch wirkungsvoll die Luft. Sind das nicht schöne Aussichten?
Quelle: scinexx.de