Deutsche Küsten so sauber wie die Seychellen

Autor: Gute Nachrichten am 17. August 2012 

Das Fachjournal "Nature" veröffentlichte eine Studie über die Ozeane weltweit. Dies ist der erste globale Gesundheitscheck der Ozeane. Dafür hat ein Forscherteam extra einen neuen Index entwickelt, der auch die unterschiedlichen Nutzungen des Meeres durch den Menschen berücksichtigt.

Ostseekueste
Bild-Quelle: Didi01 / pixelio.de

Der globale Durchschnitt liegt bei diesem Index bei 60 von 100 Punkten. Die deutschen Küsten liegen mit 73 Punkten unter den besten und hier auf gleicher Höhe wie das Ferienparadies Seychellen. In den Index fließen folgende Punkte mit ein: Küstenschutz, Wasserqualität, Artenreichtum sowie der Beitrag des Meeres zur Wirtschaft und zur örtlichen Fischerei. Fast ein Drittel aller Länder in diesem Ocean Health Index haben einen Wert von unter 50 und nur fünf Prozent erreichten einen Wert von über 70. "Das lässt noch viel Raum für Verbesserungen", meinte deshalb auch Benjamin Halpern von der University of California in Santa Barbara. Bis jetzt gab es keinen einheitlichen Index, der den Zustand der Ozeane messbar machte. Das einzigartige am Ocean Health Index sei, dass er den Menschen als Teil des Meeresökosystems mit einbeziehe, argumentiert Halpern. Damit ist der Index eine große Hilfe für Maßnahmen zum Meeresschutz. Mitautor Andrew Rosenberg sagt: "Er ermöglicht es nun, sich gezielt auf die Schlüsselfaktoren zu konzentrieren, die in dem jeweiligen Land oder der Region im Argen liegen und einen Unterschied bewirken können."

Insgesamt wurden 171 Küstenbereiche erfasst und es wurden jeweils Daten zu zehn Kategorien gesammelt und ausgewertet. Die zehn Kategorien sind: Artenreichtum. industrielle Fischerei und Aquakultur, lokaler Fischfang, Wasserqualität, Tourismus und Erholung, Küstenschutz, die Rolle des Meeres als Klimapuffer, sowie die Nutzung von nicht essbaren Meeresressourcen wie Korallen und Algen.

Die Spannbreite der Indexwerte reichte von 36 für Sierra Leone in Afrika bis 86 für eine kleine, unbewohnte Insel im Südpazifik namens Jarvis Island. Grundsätzlich muss man feststellen, dass Industrieländer wie Deutschland, Kanada, Japan und Australien meist besser abschneiden als Entwicklungsländer. Unrühmliche Ausnahmen sind hier allerdings Polen und Singapur, die beide zu den reicheren Ländern zählen und nur 42 bzw. 48 Punkte erreichten.

Gut, hierzulande herrscht nicht ganz das Klima wie auf den Seychellen aber dass die deutschen Küsten vom Gesamtindex her mit diesen Trauminseln mithalten können, ist doch eine angenehme Überraschung.

 

Quelle: welt.de

 

Kategorien: Umwelt Rubriken: Wasser

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