Panasonic entwickelt künstliches Fotosynthesesystem

Autor: Gute Nachrichten am 3. August 2012 

Der in Osaka/Japan beheimatete Elektronikkonzern Panasonic hat ein künstlichres Fotosynthesesystem entwickelt. Dabei wird Kohlendioxid (CO2) durch Beleuchtung mit Sonnenlicht bei einer hervorragenden Ausbeute von 0,2 % in organische Materialien umgewandelt. Die Ausbeute von 0,2 %, die man zunächst vielleicht als gering ansehen würde, ist jedoch vergleichbar mit der Ausbeute bei echten Pflanzen, die für Biomasse-Energie verwendet werden. Das wichtigste Element bei der Umwandlung ist ein Nitrid-Halbleiter, der das System einfach und gleichzeitig effizient macht.

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Bild-Quelle: Andreas Nikelski / pixelio.de

Diese Entwicklung von Panasonic wird die Grundlage bilden für die Verwirklichung eines Systems zur Abscheidung und Umwandlung von verbrauchtem CO2 aus Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerken oder der Industrie.

CO2 ist eine der Substanzen, die eventuell für den Treibhauseffekt verantwortlich ist. Deshalb  unternimmt man weltweit Anstrengungen, die CO2-Emissionen zu senken.

An das CO2-Problem gekoppelt ist unmittelbar das Problem mit der Verknappung der fossilen Brennstoffe. Bei der künstlichen Fotosynthese wird aber Kohlendioxid direkt in organische Materialien umgewandelt, so dass damit beide Probleme quasi in einem "Aufwaschen" erledigt werden können.

Die Versuche mit der künstlichen Fotosynthese scheiterten bisher immer an viel zu komplexen Versuchsanordnungen und einem mangelhaften Wirkungsgrad. Das System von Panasonic hat einen einfachen Aufbau mit hohem Wirkungsgrad. Bemerkenswert ist, dass man direktes Sonnenlicht oder gebündeltes Licht verwenden kann.

Stark vereinfacht ausgedrückt besteht das System aus einem Nitrid-Halbleiter und einem Metallkatalysator. Das System erzeugt in der Hauptsache Ameisensäure aus CO2 und Wasser. Die Ameisensäure ist eine wichtige Chemikalie für die Industrie zur Erzeugung von Duft- und Farbstoffen. Da das System auch auf gebündeltes Licht reagiert, ist es möglich, damit ein kompaktes System zur Abscheidung und Umwandlung von verbrauchtem Kohlendioxid aus Müllverbrennungsanlagen und Kraftwerken zu bauen.

Für diese Entwicklungen hat Panasonic 18 Inlands- und 11 Auslandpatente angemeldet bzw. bereits erhalten.

Bis zum Jahr 2018, dem 100-Jährigen Gründungsjubiläum von Panasonic, will das Unternehmen weltweit die Nummer Eins in Bezug auf grüne Innovationen sein. Ein sehr ehrgeiziges und schönes Vorhaben.

 

Quelle: wirtschaft.com

 

Kategorien: Technik Rubriken: Alternative Energien

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