Wie kann man blinden und sehbehinderten Menschen helfen, ein selbstbestimmteres und unabhängigeres Leben zu führen?
Mit dieser Frage setzen sich die Verantwortlichen für das Projekt Nav4Blind im Kreis Soest schon seit vielen Jahren auseinander. Mit Hilfe eines dort entwickelten, verbesserten und exakteren GPS-Systems ist es möglich, die Position eines Fußgängers punktgenau auf Gehwegen, Fußgängerüberwegen und Schleichwegen zu bestimmen. Aufbauend darauf wurde eine interaktive Stadtführung für Blinde entwickelt, die, nur mit einem iPhone ausgestattet, auf diese Weise selbstständig die Stadt erkunden können.
Inzwischen ist aus der Stadtführung von Soest ein überregionales Projekt entstanden, an dem mehrere Städte und Länder zusammenarbeiten, um blinden Mitbürgern einen barrierefreien Zugang zur alltäglichen Navigation zu bieten. Nav4Blind, Guide4Blind, Haptimap oder Ride4Blind – die Projektleiter werden nicht müde, den Alltag von blinden und sehbehinderten Menschen zu erleichtern. Die Apps für das iPhone ermöglichen den Blinden eine selbständige Navigation (auch in fremden Städten), stellen einen Einkaufsführer bereit, der den Weg bis direkt zur Ladentüre anzeigt und liefern dazu noch einen Busfahrplan, der, dank GPS, nach dem Einsteigen in den Bus auch auf das Herannahen der gewünschte Ausstieg-Haltestelle aufmerksam macht.
Der Kreis Soest wurde nicht umsonst mehrfach für diese – übrigens auf non-profit Basis durchgeführte – Initiative ausgezeichnet. Solche Projekte tragen dazu bei, blinde und sehbehinderte Menschen in den normalen Alltag zu integrieren und helfen außerdem, Berührungsängste und Vorurteile abzubauen.
Autor: Sillikina C.
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