Eine Browser-Erweiterung (Plugin) mit dem Namen "aVOID" verhindert die Anzeige von 1,2 Millionen Produkten von Bekleidungsherstellern in beliebten Web-Shops, die Kinderarbeit unterstützen.
Das gilt für einige der größten Online-Handelsplattformen in Deutschland, Frankreich, England und den USA. Auf die geblockten Unternehmen und deren Produkte kam man durch die Bewertungs-Liste einer NGO (Nicht-Regierungsorganisation) stoßen. Diese möchte somit das Bewusstsein für die Problematik in Sachen Kinderarbeit stärken. Man schätzt bisher, dass rund 215 Millionen Kinder unter 15 Jahren zur Arbeit gezwungen werden, berichtet die "Huffington Post".
Oliver Kießling von "EarthLink" teilt dem "pressetext" folgendes mit: "Das aVOID-plugin basiert auf Daten des EarthLink-Projekts "Aktiv gegen Kinderarbeit". Dort werden Unternehmen aus der Bekleidungsbranche in verschiedenen Kategorien nach dem Ampelsystem bewertet. Sobald eine Firma eine rote Ampel aufweist, wird sie bei aVOID aussortiert". Das Plugin blockt mittlerweile 1,2 Millionen Produkte bei den Online-Händlern Amazon, Asos, Frontlineshop, Google Shopping, Macys, Otto, Target, Yoox und Zalando.
Wie arbeitet aVOID? Das Plugin durchsucht auf den genannten Plattformen alle Marken. Jene Firmen, die auf der schwarzen Liste stehen werden dann einfach geblockt und somit nicht mehr für den Verbraucher sichtbar. Den Ansatz, der hinter aVOID steht, erklärt Kießling wie folgt: "Kinderarbeit ist nach wie vor ein großes Problem. Durch das Internet verbreitet sich Kritik heute allerdings sehr schnell, was den Druck auf die Unternehmen erhöht". Durch den aufkommenden Druck haben die Unternehmen eventuell Angst vor einem möglichen Shitstorm und somit hätten sie eine gute Motivation, um ihre Firmen-Politik in diesem Bereich zu überprüfen oder gar zu ändern. Kießling betont hierzu: "Die Sorge um das eigenen Image führt bei großen Unternehmen zu verstärkten Bemühungen im Kampf gegen Kinderarbeit. Die meisten großen Firmen haben mittlerweile entsprechende Corporate-Responsibility-Vorgaben oder sogar eigene Verhaltenskodizes. Die Kontrolle wird vielerorts von den Firmen selbst übernommen. Hier wäre eine unabhängige Kontrollinstanz wünschenswert. Die Konsequenzen bei Verstößen durch Handelspartner reichen von Korrekturmaßnahmen bis zum Abbruch der Geschäftsbeziehungen".
In der Kritik von gemeinnützigen Organisationen standen lange Zeit die Textilbranche und die Hersteller von Schuhen. Die Problematik in Sachen Kinderarbeit beschränkt sich aber leider nicht nur auf diese Bereiche. "Große Probleme mit Kinderarbeit gibt es in den Branchen Textilherstellung, Kaffee- und Kakao-Anbau sowie Bergbau, wo vor allem der Abbau seltener Erden hervorsticht". Weiter erklärt Kießling, "Einige Unternehmer verteidigen Kinderarbeit mit dem Argument, dass viele Familien auf das zusätzliche Einkommen angewiesen seien. Das ist zwar richtig, der Schluss ist aber nicht akzeptabel. Als Konsequenz sollte vermehrt Geld in die Bildung gesteckt und eine Erhöhung der Löhne der Erwachsenen Arbeiter angestrebt werden, anstatt die Verantwortung weiterhin Kindern aufzubürden".
Das Plugin verhindert zwar nicht sofort die Kinderarbeit, aber immerhin, dass man zu Produkten greift, die durch Kinderhände produziert werden. Durch das Plugin könnten die Einnahmen für diese Produkte der entsprechenden Hersteller zurückgehen und die Unternehmen dazu bewegen, einen großen Schritt in die richtige Richtung - gegen Kinderarbeit - zu gehen.
Quelle: pressetext.com, avoidplugin.com